Seelilien

[752] Seelilien (Meerpalmen, Stylastriten, Haarsterne, Crinoidea, s.d.), ein becherförmiger Körper, die Krone, sitzt auf einem gegliederten Stiele, der Säule; die einzelnen Glieder derselben im fossilen Zustande heißen Trochiten, Entrochiten, Rädersteine, u. von ihnen rühren die Schraubensteine her, welche die Ausfüllungen des die einzelnen Glieder verbindenden Nahrungskanals sind. Der untere Theil der Krone besteht meist aus fünf Tafeln u. heißt das Becken, auf welchen Rippen u. Schaft sitzen, von welchem die Arme abgehen, welche sich in Finger u. Tentakeln theilen. Fast alle Arten der zahlreichen Gattungen sind fossil, bes. in älteren Gebirgen. Gattungen u. Arten: a) Pentacrinus (im fossilen Zustande Pentacrinites Mill.), Säule gleichmäßig dick, fünfkantig mit vielen quirlartigen Hülfsarmen, Becken fünftheilig an der Basis; die einzige Art, P. europaeus, 3/4 Zoll hoch, festsitzend, im Hafen von Cork; P. dubius, im Muschelkalk, P. basaltiformis, P. subangularis u.a. in der Juraformation; b) Encrinites Mill., Krone ähnlich der vorigen, Säule rund u. ohne Hülfsarme, Finger mit doppelter Gliederreihe; E. liliiformis, häufig im Muschelkalk; E. testudinarius (Marsupites ornatus); c) Pentremites Say., Körper kelchförmig, fünfseitig, kurz gestielt; durch ihre blumenartige Gestalt nähern sie sich den S.u. durch ihre Fühlergänge den Seeigeln, doch fehlen die Stacheln u. der After; Arten fossil; d) Eugeniocrinites Müll. (Caryophillitis), Säule kurz, rund, aus langen Gliedern bestehend, das letzte verdickte vertritt die Stelle des Beckens; Arten fossil, z.B. E. caryophyllatus, aus der Juraformation; e) Solanocrinites, Säule wie bei den Pentacriniten, Becken fünfgliederig, fossil; f) Apiocrinites Mill., Säule rund, nach oben sich verdickend in das Becken übergehend; A mespiliformis, im Jurakalk; g) Platycrinites Mill., Säule zusammengedrückt od. fünfseitig, mit wenigen Hülfsarmen, fossil; h) Cyathocrinites, Säule rund od. fünfseitig, mit vielen Hülfsarmen, die mit rundem Kanale geben die runden, die mit fünfseitigem Kanale die eckigen Schraubensteine; im Übergangsgebirg gewöhnlich: i) Actinocrinites Mill., Säulen rund mit Hülfsarmen, Becken dreigliederig, fossil; k) Melocrinites Goldf., Säule rund, mit Hülfsarmen, viergliederiges Becken, fossil; l) Rhodocrinites Mill., Säule rund od. fünfseitig, mit Hülfsarmen, Becken dreigliederig, fossil.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 15. Altenburg 1862, S. 752.
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