[885] Serēnus, männlicher Name: der Heitere, 1) Annäus, Befehlshaber der Leibwache des Nero u. Freund des Seneca, theilte mit dem Kaiser zum Schein die Liebe zu einer Sklavin, Acta, u. machte derselben die Geschenke in seinem Namen, welche Nero insgeheim gegeben hatte. 2) Aul. Septimius Ser., römischer Dichter, zu Ende des 3. Jahrh.; geb. zu Leptis in Afrika, kam bald nach Rom u. studirte die Rechtswissenschaften, später lebte er auf dem Lande; Fragmente seiner ländlichen Gedichte (Carmina Falisca) in verschiedenen, zum Theil seltsamen Versarten, herausgegeben in Pet. Burmanns Anthologia vet. lat. poematum, im 2. Bd. von Wernsdorfs Poetae latini minores u. in Lemaires Sammlung. Man legt dem S. die sonst dem Virgil zugeschriebenen kleinen Gedichte Moretum u. Copa bei. 3) u. 4) Quintus Ser. Samonicus (Sammonicus, Samoniacus), Vater u. Sohn, lebten im Anfange des 3. Jahrh. n. Chr. in Rom am Hofe des Kaisers Septimius Severus. Erster wurde 212 n. Chr. von Caracalla ermordet, der Letztere war Lehrer u. Freund des Kaisers Gordianus II.; der Vater kam als gelehrter Arzt (er war Empiriker) zu großem Ansehen u. Vermögen u. schaffte eine Bibliothek von 62,000 Bänden an. Einem von diesen wird ein Gedicht in Hexametern zugeschrieben: De medicina praecepta saluberrima, welches wohlfeile u. Hausmittel beschreibt, herausgeg. von Sulpitius Verulanus etc., Lpz. 1515, von G. Humelberg, Zürich 1540, 1581, Vened. 1547, von Kuchenius, Amsterd. 1662, von I. C. G. Ackermann, Lpz. 1786; auch in Pet. Burmanns Poetae lat. minores u. in G. E. Webers Corpus poetarum lat.