Solŏë

[264] Solŏë (Soll), 1) Stadt in Kilikien, von Argivern u. Lindiern aus Rhodos gegründet; sie war reich, wurde aber von Tigranes zerstört; Pompejus stellte sie her u. bevölkerte sie mit Seeräubern, welche gute Gesinnung gegen Rom bewiesen hatten, u. gab ihr den Namen Pompejopolis; Ruinen beim jetzigen Mezetlu. Sie war Vaterstadt des Stoikers Chrysippos, des Komikers Philemon u. des Astronomen Aratos; des Letzteren Grabmal hier war dadurch merkwürdig, daß daran geworfene Steine zersprangen. Von der schlechten Sprache der griechischen Colonisten hier soll der Ausdruck Solöcismus (s.d.) herkommen. 2) Hafenstadt auf Cypern mit Bergwerk; diese Stadt hieß Anfangs Ävea, soll von Demophon gegründet worden sein u. auf einer Anhöhe gelegen haben; auf den Rath Solons verlegte sie der König Philokypros in die Ebene, u. da sie hier sehr blühend wurde, soll sie der König zu Ehren Solons Soli genannt haben. Ruinen beim j. Aligora.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 16. Altenburg 1863, S. 264.
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