[551] Spiere, Francesco, geb. um 1498, war Sachwalter in citadella bei Padua u. kam durch aller[551] hand Ränke zu großer Wohlhabenheit. Um Ruhe gegen die Gewissensvorwürfe wegen seines früheren Lebens zu finden, neigte er sich der evangelischen Lehre von der Versöhnung durch Jesu Tod zu u. trat um 1542 nicht allein selbst der in Italien sich ausbreitenden Reformation bei, sondern machte durch sein öffentliches Wirken dafür auch viele Proselyten. Deshalb alsbald von den Priestern seiner Vaterstadt bei dem päpstlichen Legaten in Venedig verklagt, verlor er den Muth u. schwur den evangelischen Glauben ab, verfiel aber unmittelbar darauf in Geisteszerrüttung u. st. 1548 in diesem Zustande. Vgl. Roth, Fr. S-s Lebensende, Nürnb. 1829.