[144] Synchysis (gr.), 1) Zusammengießung, Verwirrung; 2) Auflösung des Glaskörpers des Auges, wobei derselbe seine eiweisartige Consistenz verliert u. in eine mehr flüssige übergeht u. der Augapfel sich weicher u. mehr teigig anfühlt. Die Iris verräth anfänglich eine zitternde Bewegung u. die Kranken sehen etwas undeutlich u. werden fernsichtig. Später wird die Iris hervorgedrängt u. das Auge fühlt sich wie eine mit Wasser gefüllte Blase an. Das Gesicht wird schwach, es tritt Kurzsichtigkeit ein u. die Linse verdunkelt sich. Zuletzt folgt Atrophie od. das Übel bleibt auf einer gewissen Stufe der Entwickelung stehen. In vielen Fällen liegt eine dyskrasische Entzündung zum Grunde, bisweilen die Syphilis, od. Mißbrauch des Quecksilbers; Heilung selten; 3) grammatische Figur, wenn die natürliche Ordnung der Construction verkehrt ist.