Taiping

[207] Taiping (d.h. allgemeiner Friede), nennen sich die Aufständischen in China (s.d. S. 24). Nach vorausgegangenen langjährigen Wühlereien geheimer Gesellschaften brach in China im August 1850 ein Aufstand aus. Sein erklärter Zweck war der Sturz der herrschenden Mandschudynastie u. es sollte das Haupt der Aufrührer, Hung-san-tsin, welcher sich als Abkömmling der Mingdynastie ausgab, auf den Thron gehoben werden. Man wollte mit den alten Sitten den alten Glanz China's wieder herstellen, ließ am Vorderkopf die Haare wachsen u. beseitigte die von den Mandschu eingeführten Zöpfe. Dazwischen spukten communistische u. socialistische Ideen u. die Verkündigung einer neuen Religon (s. China S. 7), welche aus jüdischchristlichen u. buddhistischen Elementen zusammengeflossen ist. Ein großer Theil des Landes, namentlich die Provinzen Hupe, Nganhoei u. Kiangsi, kam in den Besitz der Rebellen, u. wenn auch ihr Zug gegen Peking, welchem sie bis auf 16 Meilen nahe kamen, mißlungen ist, so haben doch auch die Kaiserlichen den Herd der Revolution in den genannten Provinzen nicht mit Erfolg anzugreifen vermocht. An der Spitze der Aufrührer steht Taiping-wang, von welchem sie den Namen angenommen haben. Vgl. Brine, The Taiping Rebellionin China, its rise and progress, Lond. 1862.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 207.
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