Tajo [1]

[208] Tajo, 1) (bei den Portugiesen Tejo, bei den Alten Tagus), einer der Hauptflüsse der Pyrenäischen Halbinsel, entspringt aus der Quelle Fuente de Abrega am Westabhange der Muela de S. Juan in der Serrania de Cuenca in Spanien, ist bis zu seiner Vereinigung mit dem vom Plateau von Molina herabkommenden Rio Gallo ein unbedeutender Fluß, durchfließt dann die fruchtbare Ebne der Alcarria, die Neucastilische Steppe, hernach bei Toledo die Montes de Toledo durchbrechend eine romantische, tiefe Felsschlucht, tritt von Cebella an in ein weites Thal, durchbricht bei Almaraz die westliche Kette des Estremadurischen Scheidegebirges u. nimmt dann nach Übertritt über die portugiesische Grenze den Namen Tejo an; bis hierher bildet er viele Stromschnellen u. Strudel (der berühmteste Strudel ist die Olla de Bolarque unterhalb der Mündung des Guadiela). Als Tejo wird er zum eigentlichen Strome, trägt von Villavelha an, aber nur bei hohem Wasserstande, flache Barken, während die regelmäßige Schifffahrt erst bei Abrantes beginnt, u. theilt sich unterhalb Salvaterra in zwei Hauptarme (den Neuen T. u. Mardel-Pedro) u. viele Nebenarme, welche das sumpfige Marschland der Lizirias do Tejo einschließen u. in die Bai von Lissabon münden, aus welcher sie sich durch den Kanal der Entrada do Tejo in den Atlantischen Ocean ergießen. Die gesammte Länge des Stromes beträgt 120 Meilen, wovon 78 auf Spanien kommen. Die bedeutendsten Nebenflüsse sind von Osten nach Westen rechts der Jarama, Alberche, Tietar, Alagon u. Zezere; links der Guadiela, Rio del Monte, Salor u. Sorraya. 2) Fluß auf der Philippinen-Insel Manila, mündet nach einem Lauf von 60 Meilen in den Stillen Ocean.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 208.
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