Theodektes

[476] Theodektes, 1) aus Phaselis in Lydien, Aristanders Sohn, Schüler des Isokrates, Plato u. Aristoteles, zu Anfang des 4. Jahrh. v. Chr., war erst Redner, widmete sich aber dann der tragischen Poesie u. starb in Athen. Er siegte in einem poetischen Wettkampf, welchen die Königin Artemisia zu Ehren ihres verstorbenen Gemahls Mausolos angestellt hatte. Nach der Sage soll er einst einen Stoff aus der Heiligen Schrift zu einer Tragödie haben nehmen wollen, deshalb aber blind geworden sein u. den Gebrauch seiner Augen erst wieder erhalten haben, als er von seinem Plan abgestanden sei. Fragmente aus seinen 50 Tragödien sammelte Wagner in den Poetae trag., Par. 1846, u. Poetarum trag. fragmenta, Bresl. 1848, Nauck in Poetae trag., 1856; Fragmente seiner Reden stehen in Baiters u. Sauppe's Oratores attici, Zür. 1843; vgl. Märcker, De Theodectis vita et scriptis, Bresl. 1835. 2) Sohn des Vorigen, unter Ptolemäos Lagi; schrieb mehre rhetorische Schriften.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 17. Altenburg 1863, S. 476.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika