[136] Ulanen (Lanziers), die Cavallerie, welche außer mit Säbel u. Pistolen, noch mit Lanzen, an denen sich kleine Fähnchen meist mit den Landesfarben befinden, bewaffnet ist. Die Uniform ist nach Polnischem Schnitt; als Kopfbedeckung tragen sie die viereckige, gesteppte u. weitausgeschweifte polnische Tuchmütze u. Haarbüsche darauf. Ein Paß (Gürtel) von Tuch umschließt den Leib. Das Wort kommt zuerst bei der ehemaligen polnischen Armee vorn, soll von einem tatarischen Anführer Ullaherkommen Nach dem Vorbilde der Polen errichtete Österreich 1790 u. 1791 die ersten U., es hat jetzt 13 Regimenter; dann Preußen, welches früher schon ein mit Lanzen bewaffnetes Reiterregiment, die Bosniaken, hatte, mit welchen die Tataren vereint waren; aus ihnen wurden die Towarczys (s.d.) u. aus diesen 1808 ein Ulanenregiment formirt, aus denen erst 3 u. nach u. nach 15 Ulanenregimenter formirt wurden. Die ehemalige polnische Armee hatte fast lauter Ulanenregimenter, ebenso hat die russische Armee deren sehr viele; die französische Armee lernte die Bewaffnung u. Kleidung der U. erst von den Polen kennen, u. seit 1807 ist dort die Lanze als Cavalleriebewaffnung wieder in Aufnahme gekommen. 1814 waren mehre Dragonerregimenter mit Lanzen bewaffnet u. bei der Armee der Restauration u. jetzt hat man mehre Regimenter ganz wie U. bewaffnet u. bekleidet; doch führen sie alle den Namen Lanziers, jetzt 9 Regimenter. Auch unter den kleinern Armeen hatte od. hat man von Zeit zu Zeit ein Ulanenregiment; so gab es 1 sächsisches Ulanenregiment etc.