Venös

[436] Venös (v. lat.), auf die Venen Bezug habend, damit bes. in Menge versehen, von ihnen herrührend etc. Venöses Blut, das aus dem Körper durch die Venen des großen Kreislaufs zur rechten Herzkammer zurückgeleitete, mit Kohlenstoff überladene, daher dunkel gefärbte Blut, s. Blut, Venöse Constitution (Venöse Vollblütigkeit, Erhöhte Venosität, Plethora venosa, P. cacochyma, Status venosus, St. atrabilaris), ein chronischer Zustand von Überfüllung des Gefäßsystems mit einem dunklen, dem Venenblute mehr od. weniger ähnlichen Blute, bedingt durch sehr verschiedenartige krankhafte Zustände der Ökonomie des Körpers u. daher nur Symptom solcher Störungen. Ist der Sitz der Ursache im Unterleib, so nennt man es allgemeinhin Abdominalplethora u. wenn die schwarze Galle der Alten sich auf das Pfortaderblut beziehen läßt, so mag auch der sogen, atrabiläre. Zustand darauf gedeutet werden. Vgl. Richter, Über die Existenz der allgemeinen Plethora u. ihre Entstehung aus diätetischen Ursachen, Rostock 1842. V. Fieber, mit vorherrschendem Leiden des Nervensystems verbundenes Fieber. V-r Gang, s. Botallischer Gang. V-s Herz, die rechte Hälfte des Herzens, V-r Plexus, s. Venengeflecht. V-r Plexus der Eierstöcke (Plexus ven. pampiniformis ovarii), durch Verbindung kleiner Äste der inneren Samenvenen entstehendes, sich um die Eierstöcke ziehendes Venengeflecht.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 436.
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