Werder [3]

[102] Werder, 1) Dietrich von dem W., geb. 1584 zu Werdershausen in Hessen; war erst Page, dann Kammerjunker u. Stallmeister in Kassel u. stand 1610 als Rittmeister vor Jülich; er ging dann wieder nach Kassel, wurde Oberhofmarschall u. Geheimer Rath u. bei mehren Gesandtschaften gebraucht. Nach dem Dreißigjährigen Kriege begab er sich auf seine Güter, nahm aber nach der Schlacht bei Leipzig schwedische Dienste u. erhielt von Gustav Adolf ein Regiment. 1635 nahm er seinen Abschied, lebte seit dieser Zeit wieder im hessischen Dienst u. starb 1657. Er übersetzte Tasso (Glücklicher Heerzug in das Heilige Land, Frankf. 1626, 2. Aufl. ebd. 1651) u. Ariost, Lpz. 1632–36, u. schr.: Sonette vom Krieg u. Sieg Christi, Bußpsalmen, Trostreiche Freudengesänge über die Stunde des Todes u.a. 2) Karl, geb. 1806 in Berlin, studirte in seiner Vaterstadt Philosophie, habilitirte sich 1834 daselbst als Privatdocent u. wurde dort 1838 Professor der Philosophie. Er schr.: De Platonis Parmenide, Berl. 1834; Logik, ebd. 1841; die Tragödie Columbus. Mehre seiner lyrischen Producte stehen in Gruppe's Musenalmanach, Berl. 1850.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 19. Altenburg 1865, S. 102.
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