[35] Siam, Königreich in Hinterindien, an Französisch-Indochina und Britisch-Ostindien (Birma) und südlich an die Halbinsel Malakka grenzend, 634.000 km2, 6,320.000 Einwohner. Der Bau von Eisenbahnen geht zurück bis zum Jahre 1893, in welchem Jahre die Regierung englischen Unternehmern die Herstellung einer Eisenbahn zunächst von der Hauptstadt Bangkok nach Khorat konzessionierte. Mit diesen Unternehmern wurden aber so schlechte Erfahrungen gemacht, daß die Regierung im Jahre 1897 beschloß, die Anlage und den Betrieb der Eisenbahnen selbst in die Hand zu nehmen, und den weiteren Bau einem deutschen Ingenieur, dem preußischen Baurat Bethge, übertrug. Von der Bahn Bangkok-Khorat wurde die erste Strecke Bangkok-Geng Koi (125 km) am 1. November 1897 dem Betrieb übergeben. Diese Bahn und ihre weiteren Fortsetzungen und Zweigbahnen haben die Vollspur. Außerdem wurde eine schmalspurige Bahn (1 m-Spur) von Bangkok nach Petschaburi (151 km) in Angriff genommen, die zunächst die reichen Holz- und Reisgebiete von Ratburi und Petschaburi dem Verkehr erschließen sollte. Sie ist am 31. März 1903 dem Betrieb übergeben worden. Seit dem Jahre 1897 werden regelmäßig Berichte über den Bau und Betrieb der siamesischen Bahnen in englischer Sprache veröffentlicht (Administration reports on the traffic of the Royal State Railways of Siam). Aus diesen Berichten, die für die Hauptbahnen seit 1902, für die Schmalspurbahn seit 1903 vollständige Zahlen enthalten, sind die nachstehenden Tabellen über die langsame, aber stetige Entwicklung der siamesischen Staatsbahnen zusammengestellt.
1. Vollspurige Hauptbahnen1.
2. Schmalspurbahn Bangkok-Petschaburi.
Die Länge (151∙4 km) ist unverändert geblieben, das Anlagekapital hat sich nur unerheblich von 7∙880 auf 8∙241 Mill. Tikal vermehrt.
v. der Leyen.[35]
1 | Die Geldbeträge sind in Tikal angegeben, deren Wert zwischen M. 1∙10 und 1∙50 geschwankt hat. |