Dienstmann

1. Der Dienstmann heisst eigen an der Schrift. Graf, 50, 164.

Mhd.: Alle dienstmann die heizent eigen an der schrift. (Wackernagel, 57; Ficker, 67, 71.)


2. Des Dienstmanns Hand ist die niederste am Lehne.Graf, 559, 39.


3. Dienstmannen sind nicht herrschende Macht.Petri, III, 46.


4. Dienstmanns Eigen (s.d.) kann in die königliche Gewalt nicht kommen.Graf, 195, 101.

Unter gewissen Bedingungen fielen hofhörige Güter wieder an den Lehnsherrn zurück, aber das wahre Eigen (s.d.) nicht; dies blieb sein Erbe. (Hermes, 193, 100.)


5. Ein Dienstmann hilft auch seinen Ungenossen.Graf, 457, 510.

Nach altdeutschem Recht waren nur Standesgleiche fähig, ein gerichtliches Zeugniss abzulegen, nur der Reichsdienstmann hatte das Vorrecht, für die zu zeugen, die nicht seine Standesgenossen waren. (S. Niederer.)

Mhd.: En dinstman helpt ock sine ungenoten. (Plotz, IV, 432.)


6. Ein Dienstmann ist nicht eigen.Graf, 50, 156.

In Cleve: Eyn Dyenstmanes is nyet eygen. (Kamptz, III, 40.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 5. Leipzig 1880, Sp. 1138.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: