Katzenrein

*1. Sich katzenrein machen.

»Etliche machen sich sogar katzenrein und unsträflich, dass alles, was sie thun, muss nicht böse seyn.« (Luther, Kirchenpostille, 34a.) »Jhr seind Leuth als ander leuth, so steckt der rust auch in der heut, das jr euch macht so katzenrein.« (Murner, Nb., in Kloster, IV, 754.)


*2. Sie ist katzenrein.Murner, Nb., 43.

Eitel, putzsüchtig, glaubt sich fehlerfrei und im Besitz aller Vorzüge und Vollkommenheiten. »Manche ist so katzenrain hatt sie baumnuss zwischen bain, so waisst sie solchen zarten bschiss, dass sie sie mit dem arss auffbiss.« (Kloster, IV, 752.) »Ich habs geschrieben, dass die Fürsten ein Gewisse kriegen und nicht so katzenrein auf den armen Mann dringen.« (Luther's Werke, I, 483.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1213.
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