Kümmelspalter

*1. Em mess nît e Kimschpâlder sen.Schuster, 915.


*2. Er ist ein Kümmelspalter.Eiselein, 402; Braun, I, 2075.

Das griechische Wort, welches einen Erzgeizhalz, einen Knicker bezeichnet, von dem Plutarch im Symposion sagt, dass er ein Kümmelkorn spalte, um eine Hälfte davon sparen zu können, ist in seiner Uebersetzung und Bedeutung auch der deutschen Sprache eigen. Denn ein Mensch der Art, wie ihn der Grieche uns eben beschrieben hat, wird im Badischen im gemeinen Leben »Kümmichspalter« genannt. »Kümmich« wird dort für Kümmel gesetzt. Obgleich sich »Kümmelspalter« weder in den Wörterbüchern und Schriftwerken unserer Sprache noch in der allgemeinen Umgangssprache findet; so verdient doch dieses Wort in diese und jene gewiss Aufnahme, weil es so treffend bezeichnet. (Allgemeine Schulzeitung, Darmstadt 1830, Abth. 1, Nr. 76.) (S. Furzklemmer.) Es wird aber auch Linsenspalter von einem Wortklauber gebraucht. (S. Kümmichnüpfer.)

Lat.: Cumini sector. – Ficos dividere. (Faselius, 55; Binder I, 549; II, 1137.)

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 2. Leipzig 1870, Sp. 1705.
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