Môi

1. Môi gâhn un wahren1, satt êten im sparen. Bueren, 890; Kern, 1468.

1) Geputzt gehen und die Kleider schonen. – Eine goldene Regel für bürgerliche Familien, die in Ostfriesland den Kindern schon frühzeitig eingeschärft wird.


2. Môi1 in 't Wark un lelk2 in de Kark.Bueren, 874; Hauskalender, III.

1) Schön, hübsch; sück mooi maken = sich schmücken; 't Wöär mâkt sück mooi = es wird gutes Wetter; mooi gehn = schön gekleidet.

2) Bösartig, hässlich, holländisch leelijk, zusammengezogen aus leed-lijk; leed = leid, Angst, alles Böse. (Vgl. Stürenburg, 134a u. 152b.)


*3. De is nett so moj as'n Bûren(Jöden-)brût. Kern, 132; Hauskalender, IV.

Wer sich sehr bunt, aber geschmacklos aufgeputzt hat.


*4. He is so moj' as 'n Pus1.Kern, 817; Hauskalender, III.

1) Lockname der Katze.

Quelle:
Karl Friedrich Wilhelm Wander (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon, Band 3. Leipzig 1873, Sp. 694.
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