1. An ausgestanden (überwunden) Ungemach ist zu denken leichte Sach'.
Lat.: Quod fuit durum pate, meminisse dulce est. (Seybold, 506.)
2. Bei fremdem Ungemach trocknet bald der Thränenbach.
Lat.: Cito arescit lachryma, praesertim in alienis malis. (Seybold, 76.)
3. Ein vngemach bringt das ander auffm rücken. – Lehmann, 829, 9.
Engl.: One misfortune comes on the neck of an other. (Gaal, 1574.)
Ung.: Nem jár társ nélkül a' szerentsétlenség. (Gaal, 1574.)
4. Im Ungemach erkennt man seine Freunde.
Böhm.: Bez nehod přitele nepozoás. (Čelakovsky, 231.)
Lat.: Ipsae amicos res optimae pariunt adversae e probant. – Tempore felici non cognoscuntur amici; sorte patet misera, quae sit dilectio vera.
Poln.: Nieszezęście pokazuje, kto prawdziwie miłuje. – Przygoda pewna przyjaciot i nieprzyjaciot proba. (Čelakovsky, 231.)
5. Jeder fühlt allein sein Ungemach und gaffet auf des andern gut Gemach. – Heuseler, 203.
6. Ungemach ist eine natürliche Sach'.
Holl.: Natuurlijke ongemakken kleven aan de menschheid. (Harrebomée, II, 137.)
7. Ungemach kommt mit Pfunden und geht mit Quentchen. (S. ⇒ Böses 11 und ⇒ Unglück.)
Holl.: Het kwaad komt met ponden, en het gaat weg met oncen. (Harrebomée, II, 139a.)
8. Ungemach schützt nicht vor Schmach.
Lat.: Nec aspera terrent. (Egeria, 149.)
9. Vor Ungemach sei jeder wach.
Jeder sei auf der Hut, dass ein Uebel ihn treffe.
Böhm.: Bĕd se každy chraň, nežli přijdou naň. (Čelakovsky, 248.)
10. Wenn das Ungemach überwunden ist, denkt man gern daran zurück.
Lat.: Quod fuit durum pati, meminisse dulce est. (Gaal, 1587.)
11. Wer das Ungemach fürchtet, muss daheim bleiben. – Simrock, 10847c.
Lat.: Domi manere oportet belle fortunatum. (Seybold, 134.)
12. Wer kein Ungemach ertragen kann, der wird nie ein glücklich Mann.
Mhd.: Swer niht lidet ungemach dem wart nie mit gemach wol. (Lambel, Erz. und Schwänke, 207, 255.)
13. Wer Ungemach ertragen kann, ist auch für gute Tag der Mann.
It.: Chi sà ben soffrire le disgrazie, sà anche goder il buon tempo. (Pazzaglia, 334.)
[1433] 14. Wer will meiden Ungemach, bleibe unter seinem Dach. – Gaal, 276.
It.: Chi vuol star bene non bisogna partirsi da casa sua. (Gaal, 276.)
Lat.: Sub lare privato tutius esse licet. (Gaal, 276.)
Ung.: Othon lakjék, ki kedvére akar élni. (Gaal, 276.)