1. Alles böss kompt vom guten her, auss Engeln Teuffel, auss Jungfrawen Huren. – Lehmann, 100, 58; Eiselein, 89.
[435] 2. Bezahl' das Böse mit Gut und hab' einen fröhlichen (geduldigen) Muth.
3. Böses bleibt nicht ungestraft. – Simrock, 1237.
4. Böses, das nicht schadet, ist nicht schlimmer als Gutes, das nicht nützt.
It.: Tanto è il mal, che non mi nuoce, quanto il ben, che non mi giova. (Pazzaglia, 194.)
5. Böses erfährt man zeitig genug. – Simrock, 1221.
Dän.: Ondt rygte kommer snart ud. (Prov. dan., 438.)
6. Böses gewohnt man leicht, Gutes schwer.
Lat.: Bonarum rerum consuetudo pessima. (Seybold, 56; Philippi, I, 62.)
7. Böses glaubt man gern. – Henisch, 462; Simrock, 1222; Lehmann, II, 57, 13; Körte, 695.
Lat.: Ad tristem partem strenua suspicio est. (Binder I, 21; II, 68; Seybold, 11; Philippi, I, 11.)
8. Böses hört man immer mehr (weiter) als Gutes. – Simrock, 1220.
9. Böses ist eher verrichtet als geschlichtet. – Körte, 634.
Dän.: Ondt er snart giort, men seent bødet. (Bohn I, 395.)
10. Böses klebt fester als Gutes.
Lat.: Deteriora pertinacius haerent. (Seybold, 121.) – Magis pertinaciter haerent, quae deteriora sunt. (Seybold, 288.)
11. Böses kommt geritten, gehet aber weg mit Schritten. – Körte, 686; Simrock, 1233; Reinsberg II, 83.
Engl.: Mischiefs come by the pound and go away by the ounce. (Bohn II, 452.)
It.: Il male viene in carri, e va via a oncie.
Lat.: Sicque placent, abeunt, inimica tenacius haerent. (Sutor, 176.)
Ung.: A nyavalyák lóháton nyargalnak hozzánk, de tőlünk gyalog is alig mennek el. (Gaal, 232.)
12. Böses lässt sich leicht verrichten, aber nicht leicht wieder schlichten (gut machen). – Simrock, 1234.
13. Böses lehren schadet mehr als Böses thun. – Körte, 688.
Dän.: Det onde er snart lærdt. (Prov. dan., 437.)
Lat.: Rerum malarum facilis est persuasio. (Seybold, 527.)
15. Böses mengt sich unter das Gute keck, wie unter den Pfeffer der Mäusedreck.
Dän.: Der er ondt blandt godt, klinte i hveden, muuselort i peberen, i god kram findes og onde vare. (Prov. dan., 437.)
16. Böses mit Bösem wiedervergelten ist menschlich, aber sündlich; Böses für Gutes wiedervergelten ist teuflisch; Gutes für Böses wievergelten ist christlich. – Kirchhofer, 182.
17. Böses muss man (mit Bösem) überbösen. – Simrock, 1226.
Frz.: A méchant, méchant et demi.
18. Böses muss man mit Bösem vertreiben, wie ein Böttcher ums Fass. – Simrock, 1225; Körte, 678 u. 869; Bücking, 177; Siebenkees, 144; Guttenstein, I, 68; Pistor., VI, 59; Ramann, II. Pred., I, 229.
Was nicht so zu verstehen ist, als ob man Böses mit wirklich Bösem vergelten solle, sondern nur mit scheinbar Bösem, wie die schwere Krankheit durch die bittere Arznei oder einen brandigen Schaden durch eine schmerzhafte Operation.
Engl.: Desperate cuts must have desperate cures.
Frz.: A chair de loup sauce de chien. – Aux grands maux les grands remèdes. (Bohn I, 7.)
It.: Al mal fagli male.
Lat.: Clavum clavo pellere. – Dolor est medicina doloris. – Malum malo depellendum. (Henisch, 460.)
Ung.: A fájdalmat fájdalmas eszközzel szoktak gyógyítani. (Gaal, 234.)
19. Böses schreibt man in Stein, Gutes in Sand (Staub). – Körte, 696; Simrock, 1224.
20. Böses, so man verhüten kann, soll man nicht geschehen la'n.
21. Böses spürt man bald.
22. Böses und Gutes kommt selten, wenn es uns gelegen ist.
23. Böses verlieren ist grosser Gewinn.
24. Böses wollen wird nicht bestraft, sondern Böses thun.
Lat.: Affectus non punitur, nisi sequatur effectus. (Binder II, 97.)
25. Böses wünschen macht kein Schwund, Böses thun macht wund.
Dän.: Ondt føder ondt.
27. Böss muss man mit gutem vberwinden, vnnd nitt teuffel mit teuffel schlagen, wolff mit wolff fahen. – Franck, I, 31a.
28. Das Böse hat keinen Herrn.
Dem Uebel lässt sich nicht gebieten.
29. Das Böse ist auf allen Gassen feil.
30. Das Böse ist nicht schwarz wie die Regenwolke. – Wullschlägel.
Man sieht's ihm nicht stets sogleich an, dass es etwas Böses ist. Es sieht nicht alles von vornherein so schlimm aus als es ist.
31. Das Böse ist von alters her. (Aegypt.)
32. Das Böse meiden ist Verstand. – Henisch, 463.
33. Das Böse muss man mit Gutem vertreiben.
34. Das Böse strafen heisst dem Frommen Ruhe schaffen.
35. Das Böse straft sich selbst.
Dän.: Ondt øder sig selv. (Bohn I, 395.)
36. Das Böse, was aus deinem Munde geht, fällt in deinen Busen. (Span.)
37. Das Böse wird entdeckt, und thäten's Raben.
38. Das Böse zu seiner Zeit ist auch gut. – Sutor, 979.
Die Venetianer sagen: Alles Böse ist nicht böse. Aus dem Bösen kommt das Gute. Oder die Letten: Wer Böses leidet, der suchet Gutes. (Reinsberg II, 133.)
39. Das böss lert sich selbs (lernt sich von selbst). – Franck, II, 53b; Eiselein, 89; Sailer, 239; Simrock, 1231.
Frz.: La méchanceté s'apprend sans maître. (Cahier, 3903.)
Lat.: Bona sunt malis mala. (Sutor, 173.) – Malae naturae nunquam doctore indigent, (Seybold, 293; Sutor, 540.)
40. Des Bösen gedenkt man lange. – Simrock, 1223.
Lat.: Inimica tenacius haerent. (Philippi, I, 198.) – Obliviscitur cui placet; meminit cui dolet.
Ung.: Hamar elfelejti az ember a jót, de nehezen a gonoszt. (Gaal, 233.)
41. Des Bösen wird mehr gedacht als des Guten.
42. Erst wenn das Böse heraus, hat das Gute Raum im Haus.
Dän.: Tag bort det onde saa bliver kroppen sund. (Prov. dan., 436.)
43. Es ist auch das böss in seiner statt gut. – Henisch, 463.
44. Es ist mehr Böses als Gutes auf Erden.
45. Es wird nichts so Böses gefunden, man kann es gebrauchen zu manchen Stunden.
46. Man darff dem bösen keinen botten senden. – Henisch, 464.
Lat.: In proclivi mala. (Philippi, I, 202.) – Mala ultro adsunt. (Buchler, 205; Erasm., 459; Seybold, 293; Philippi, I, 236; Binder I, 929; II, 1760.)
47. Man erfehret allweg mehr böses als gutes auff Erden. – Henisch, 464.
48. Man hört mehr Böses als Gutes.
49. Man muss Böses mit Bösem vertreiben. – Tappius, 13b; Henisch, 416; Kirchhofer, 241; Lehmann, 71, 22.
Dän.: Med ondt skal ondt fordrives. (Bohn I, 390.)
Lat.: Contraria contrariis curantur. (Seybold, 88; Philippi, I, 92; Sutor, 668; Faselius, 50.) – Nunquam periculum sine periculo vincitur. (Seybold, 396.) – Remedia amara amaram bilem diluunt. (Seybold, 526.)
50. Man muss das Böse mit Gutem überwinden. – Röm. 12, 21; Schulze, 254.
Dän.: Overvind det onde met det gode. (Prov. dan., 437.)
51. Man muss das Böse mit Gutem überwinden, sagte der Seiler, da spann er Hanf über die Heede. – Schulze, 254.
52. Man muss nichts Böses thun, dass Gutes daraus erfolge. – Röm. 3.
Dän.: Man skal ikke giøre ondt at det gode kand skee. (Prov. dan., 437.)
53. Man muss sich des bösen mit einem ärgern erwehren. – Lehmann, 71, 22.
54. Man soll böss mit bösem nicht vertreiben. – Henisch, 464.
Lat.: Malum mediis legitimis depellendum est.
55. Man soll das böss in seinem Nest lassen, wenn ein ärgers zu gewarten. – Lehmann, 84, 16.
56. Man thut Böses genug, wenn man nichts Gutes thut.
Dän.: Han giør ondt nok, som giør intet godt. (Prov. dan., 437.)
[437] 57. Mit böss muss mann böses vertreiben. – Egenolff, 183a; Agricola, 335.
58. Nach dem Bösen kommt das Gute.
Dän.: Mørket var for lyset, ondt er føreni det gode. (Prov. dan., 437.)
59. Nichts böses thun ist eine gute sicherung. – Henisch, 464.
60. Seht das Böse an, so steckt's euch an. – Reinsberg II, 62.
61. Soll man nichts Böses von dir reden, so musst du nichts Böses thun.
62. Thue keinem etwas Böses, der dir was Aergers beweisen kann. – Winckler, XIII, 7.
63. Thue nichts Böses, so widerfährt dir nichts Böses. – Henisch, 464; Körte, 694; Simrock, 1238.
Span.: A chi mi vuol male, mal gl' incoglia.
64. Vom Bösen kann nur der Tod erlösen.
65. Was Böses in unserm eigenen Hause geschieht, erfahren wir am letzten.
66. Wenn das Böse überwunden, wird das Gute besser funden.
Dän.: Efter ondt vorder godt halffue bedre. (Prov. dan., 437.)
67. Wenn das Böse wird vorüber sein, wird das Gute wol kommen.
68. Wenn's etwas Böses ist, so mag's nach Pyrrha gehen. (Altgr.)
Einst verfolgten alle Nachbarn die Pyrrhäer mit grossem Hasse; wenn daher einmal ein Unglück hereinzubrechen drohte, so baten sie, dass es sich zu den Pyrrhäern wenden möge, den Bewohnern von Pyrrha, einer Stadt auf der Insel Lesbos.
69. Wer an nichts Böses denkt, thut nichts Böses.
Frz.: Celui qui ne pense pas à mal, ne fait pas de mal.
70. Wer andern Böses thut, der findet selbst kein Gut.
71. Wer Bösem nicht wehrt, wo er kann, der hat es selbst gethan.
Lat.: Qui non vetat peccare, cum possit, jubet. (Seybold, 494.)
72. Wer Böses denkt, hat's halb gethan. – Seybold, 326.
73. Wer Böses erduldet hat, weiss am besten, was gut ist.
74. Wer Böses führt im Sinn, stellt kein Lichtlein nebenhin. (Wend. Lausitz.)
75. Wer Böses gibt für Gutes aus, dem kommt Böses nimmer aus dem Haus. – Brandt, Nsch., 68.
76. Wer Böses hat gethan, meint, jeder seh' ihn darum an.
Lat.: Conscius ipse sibi de se putat omnia dici. (Cato.) (Binder II, 553; Seybold, 85.)
77. Wer Böses hindern und wehren kann und thut es nicht, der hilft daran (ist schuld daran). – Pistor., VI, 19; Ramann, II. Pred., 347.
Lat.: Qui non vetat peccare cum possit, jubet.
78. Wer Böses mit Bösem heilen will, der macht des Bösen noch so viel. – Körte, 697; Henisch, 465.
Dän.: Hvo som overvinder ondt med ondt, overvinder ikke, men overvindes. (Prov. dan., 437.)
79. Wer böses pfluget, der erndet vbelthat. – Henisch, 465.
80. Wer böses thun will, der find vberal vrsach darzu. – Henisch, 465.
Lat.: Mala facere qui vult, nusquam non causam invenit.
81. Wer Böses thut, dass Gutes daraus komm', ist er kein Schalk, so ist er doch nicht fromm. – Simrock, 1229.
82. Wer Böses thut, dem widerfährt Böses. – Sprichwörterschatz, I, 163; Müller, 70, 1.
Holl.: Wie kwaad uitgeeft, krijgt boos weêrom. (Harrebomée, I, 80.)
It.: A chi mal fa, mal va.
83. Wer Böses thut, denkt, die ganze Welt rede von ihm.
84. Wer Böses thut und Gutes hofft, betrügt sich selbst.
Frz.: Si tu fais mal, attends du mal.
85. Wer Böses von uns denkt, thut uns Böses.
86. Wer das Böse nicht straft, lädt es zu Hause. – Simrock, 9942; Sailer, 266.
Lat.: Peccare qui non prohibet, quum possit, jubet.
[438] 87. Wer das Böse zu streng verbietet, lehrt es.
Lat.: Facile eat imperium in bonis. (Sutor, 232.)
88. Wer dem bösen dient, dem wird auch böser Lohn; doch hängt man nur die kleinen Diebe, die grossen lässt man gohn. – Kirchhofer, 144.
89. Wer zum Bösen schweigt, verhängt das Böse.
90. Wo das Böse für gut hingeht, da thut unrecht, wer nichts Unrechtes thut.
*91. Böss mit bösem artzneyen. – Franck, I, 31a; Körte, 685.
Frz.: A méchant, méchant et demi.
*92. Der waass nix vun Bös. (Jüd.-deutsch.) – Tendlau, 415.
Er ist ein durchaus guter Mensch, es ist keine böse Ader an ihm.
zu3.
Holl.: Kwaad blipft nooit ongestraft. (Harrebomée, I, 461a.)
zu11.
Frz.: Le mal vient à cheval et s'en va à pied. (Marin, 22.)
It.: Il male vien a cavallo e se ne va a piedi. (Giani, 972.)
Lat.: Tardiora sunt remedia quam mala. (Marin, 22.)
Schwed.: Olyckan rider till bys, men går till fots derifrån. (Marin, 22.)
zu14.
Böhm.: Zlé samo se učí.
Poln.: Na złe mistrza nie trzeba. (Čelakovský, 31.)
zu18.
Holl.: Men moet het kwade met kwades verdvijven. (Harrebomée, I, 461a.)
zu19.
Dän.: Det onde skriver man i steen, det gode i stöv. (Prov. dan., 509.)
zu24.
Böhm.: Zlé znati není zlé; ale zlé poznati a tak činiti zlé jest. (Čelakovský, 31.)
zu35.
Die Osmanen: Das Böse trägt seine Strafe in sich. (Schlechta, 471.)
Poln.: Sama niecnota každego skarze. – Samo się złé stłucze. (Čelakovský, 33.)
zu39.
Dän.: Der behöves ey skolemester til udyd. – Last laeras uden bog. – Ondt laerer sig vel selv. (Prov. dan., 375.)
Mhd.: Böshait lêrt sich selber wol. (Ring.) (Zingerle, 192.)
zu47.
Lat.: Deteriorum semper major pars. (Philippi, I, 116.)
zu69.
Lat.: Malum malo medicari. (Philippi, I, 239; Tappius, 13b.)
zu82.
Ill.: Ki zlo goji, zla se nek boji. (Čelakovský, 33.)
Poln.: Zła robota źle się płaci. (Čelakovský, 33.)
zu83.
Die Neger in Surinam, um auszudrücken: Wer böses gethan hat, dess Gewissen regt sich, sagen: Wer Kakerle (Schafe) isst, dem wird übel.
Holl.: Na kwaad komt kwaad. (Harrebomée, I, 461a.)
94. Aus Bösem kommt nichts Gutes.
Dän.: Af ondt kommer lidet godt. (Prov. dan., 247.)
Lat.: Saepe creat molles aspera spina rosas. (Ovid.) (Philippi, II, 161.)
95. Aus zweyen Bösen muss man das kleinst' erlesen. – Mathesy, 265a.
96. Auss zweyen Bösen soll man ein Gutes kösen (kiesen). – Petri, II, 30.
97. Böses geht rasch von der Hand, aber es hat keinen Bestand.
Böhm.: Co zlé, láme se ve dvé. (Čelakovský, 33.)
98. Böses hängt sich überall an (sitzt fest).
Dän.: Det ondt lodder gjerne ved (haenger ved). (Prov. dan., 388.)
99. Böses mit bösem rechen, ist ein böss gemüth. – Lehmann, 591, 32.
100. Das Böse ist auch gut, aber es schmeckt nicht so süss.
Holl.: Het kwaad is wel eens goed, al swookt het ons niet zoet. (Harrebomée, I, 460b.)
101. Das böse sihet man weit fliegen, so das gute wirt offt verschwiegen. – Loci comm., 63.
Lat.: Fama repleta malis, uelocibus euolat alia fama boni lente uolat, inuidia retinente.
102. Das Böse verdirbt das Gute.
Bei Tunnicius (1111): Dat bose vordervet dat gude. (Destruxisse solet violas urtica molesta.)
103. Das böss im hauss kompt gemeinlich vom haupt. – Lehmann, 368, 60.
104. Das böss ist offt so wol geschmückt, das mans vor gut helt. – Lehmann, 336, 69.
105. Das böss lon, ist guts thon. – Franck, I, 159a.
106. Das eine Böse vertreibt das andere.
Bei Tunnicius (1119): Dat eine quât vordrift dat ander. (Absque malo pravum potuit devincere nullus.)
[1036] 107. Das offt einer nichts Böses thut, das wehrt die blöde armuth. – Lehmann, 47, 83.
108. Dass Böss muss doch zuletzt gestraft werden. – Petri, II, 58.
109. Der, so das böss zu meiden pflegt, den rechten schatz zsammen legt.
Lat.: Hic bene se ditat, qui semper noxia uitat. (Loci comm., 204.)
110. Die was Böses gethan haben, die hängen es den andern auf.
Bei Tunnicius (699): De wat quades gedân hebben, de hangen 't den anderen up. (Adscribunt aliis culpam, qui crimina gestant.)
111. Es ist so viel böss als guts in der Welt. – Petri, II, 278.
112. Für Böss sol man guts vergelten. – Petri, II, 320.
113. Man muss auss zwey bösen ein gutes klauben. – Ayrer, IV, 2568, 33.
114. Man sucht Böses und Gutes, aber man soll nur das Gute thun.
Dän.: Man kand vide ondt og godt, men ikkun gjöre det sidste. (Prov. dan., 437.)
115. Man soll dass böss in ehren halten, das einen nicht veracht vnnd vnehrt. – Lehmann, 773, 32.
116. Man soll des Bösen nicht lange gedenken.
Böhm.: Nedobře si počíná, kdo zlé připomíná. (Čelakovský, 115.)
117. Mancher wittert das Böse, eh' es kommt.
Dän.: Mangen lakter ondt förend det kommer. (Prov. dan., 398.)
118. Wenn man das böss wil jagen auss, vnd muss ein arges folgen drauss, so acht man's für das aller best, dass man das böss lass in dem Nest. – Petri, II, 662.
119. Wenn wir böses thun, so kan man nit guts von vns reden. – Lehmann, 703, 74.
120. Wer alles böses rechen wolt, der würd nimmer still sitzen. – Petri, II, 678.
121. Wer Böses gewinnt, hat grossen Verlust.
122. Wer Böses lässt, hat schon (hat noch kein) Gutes gethan.
Poln.: Jinsza przestać žle czynić; jinsza począć czynić dobrze. (Čelakovský, 24.)
123. Wer böses leiden kann, vermag auch Gutes zu ertragen.
Dän.: Hvo der kand taale ondt, kand og taale godt. (Prov. dan., 541.)
124. Wer böses thun will, ist auf dem Wege böses zu leiden.
Dän.: Den som vil gjöre ondt, er paa veyen til at lide ondt. (Prov. dan., 437.)
125. Wer Böses thut, darf nicht Gutes hoffen.
In Wälschtirol: Chi fa mal no speta bem. (Hörmann, 26.)
126. Wer böses thut, der scheut das Licht. – Soltau, Reineke Fuchs, Berlin 1852, I, 24; Eiselein, 423.
Lat.: Malus lucem fugit ut daemon crucem. (Bebel-Suringar, 453, 389.)
127. Wer böses ungestraft vollbringt, hat immer Qual, auch wenn er lustig singt.
Lat.: Impune peccans omnium est miserrimus. (Sailer, Sprüche, 128.)
128. Wer das böss hindern vnnd wenden kan, vnd thuts nicht, der hilfft darzu. – Lehmann, 856, 33.
129. Wer dir Böses gönnt, der träumt dir Unglück.
»Wer dir nicht wohl will, wann er wacht, träumt übel von dir in der Nacht.«
It.: Chi mal ti vuole, mal ti sogna. (Giani, 1561.)
130. Wer gern Böses hört und spricht, hat Lust es auch zu thun.
Dän.: Hvo som har lyst til at höre og tale slemt, har og villie til at gjöre det. (Prov. dan., 405.)
131. Wer nach Bösem strebt, dem bleibt der Weg offen; wer nach dem Guten wandelt, dem wird geholfen. – Löwenheim, 85.
132. Wer nichts Böses im sinn hat, der vermuth nicht leicht von andern böses. – Lehmann, 40, 9.
[1037] 133. Wer sich zum Bösen lässt verführen, wird sein wahres Glück verlieren. – Devisenbuch, 14.
134. Wer vom Bösen scheidet, hat eine gute Tagereise gethan.
Holl.: Die van den kwade schiidt, det eene goede doghaar (of: heeft een goed daggeld). (Harrebomée, I, 459b.)
Adelung-1793: Bose, die · Böse
Eisler-1904: Böse · Böse
Meyers-1905: Böse Geister · Böse Sieben · Bose · Böse
Pagel-1901: Bose, Heinrich · Bose, Heinrich
Pierer-1857: Böse [2] · Bose [2] · Böse [4] · Böse [3] · Böse Wetter · Böse Geister · Böse [1] · Bose [1]
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