[9] Abkürzungen (Abbreviaturen) sind beim Schreiben theils zur Zeit-, theils zur Raumersparniß eingeführt, und wurden schon sehr früh von den alten Völkern auf Inschriften und Münzen, wie auch in vielen Handschriften vom 9. bis zum 16. Jahrh. gebraucht. Aber die Abschreiber der letztern verfuhren hierbei oft sehr nachlässig, indem sie mit einerlei Abkürzung nicht selten verschiedene Worte bezeichneten und die richtige Deutung solcher willkürlichen Abkürzungen ist daher oft streitig. Eine andere Art der Wortkürzung sind die im Mittelalter, vornehmlich in Urkunden, auf Siegeln, Münzen u.s.w. gebräuchlichen Monogramme oder Namensbezeichnungen, deren sich auch Künstler späterer Zeit bedienten, um ihre Arbeit zu bezeichnen. Hierher gehören auch die mathematischen und chemischen Zeichen in den Kalendern, desgleichen die der Ärzte und Apotheker. Die im Deutschen noch gewöhnlichen Abkürzungen vollständig anzuführen, gestattet hier weder der Raum, noch der Zweck. Die in diesem Werke häufig gebrauchten sind: St., Stunde; Min., Minute; ! M., Quadrat-Meile; N. O. S. W., Nord, Ost, Süd, West; Einw., Einwohner; griech., röm., lat., engl., franz., griechisch, römisch, lateinisch, englisch, französisch; h., heilig; A. T., Altes Testament; N. T., Neues Testament; Pf. St., Pfund Sterling; °R., Grad Reaumur; Thlr., Gr., Pf., Thaler, Groschen, Pfennige; Fl., Gulden; Ctn., Pfd., Lth., Centner, Pfund, Loth; z.B., zum Beispiel; vgl., vergleiche; u. dgl., und dergleichen; u.s.w., und so weiter; s., siehe; i. I., im Jahr; geb., geboren; gest., gestorben; v., von; v. oder n. Chr. G., vor oder nach Christi Geburt; D., Doctor; M., Magister.