[317] Breisgau, eine Landschaft von 60 ! M. im Oberrheinkreise, dem südl. Theile des Großherzogthums Baden, die von den Höhen des Schwarzwaldes südl. und westl. bis an den Rhein hinabreicht und ehedem einen der beträchtlichsten deutschen Gaue bildete. Im 12. und 13. Jahrh. gehörte das B. zu den Besitzungen der Herzoge von Zähringen, von denen die jetzigen Großherzoge von Baden abstammen; als aber 1218 die Hauptlinie der Zähringer ausstarb, kam es an die verwandten Grafen von Urach und Kyburg, und durch Vermählung einer Tochter des Letztern zum Theil an die Grafen von Habsburg. Es gehörte sonach zu den ältesten Besitzungen des Hauses Östreich, das nach dem Kaufe der Stadt Freiburg (1370) fast das ganze B. unter seine Oberherrschaft brachte und durch Landvögte, später unter Zuziehung von Landständen, regieren ließ. Im luneviller Frieden (1801) trat es aber das B. an den Herzog von Modena als Entschädigung für seine Verluste in Italien ab, dem zwar bei seinem Ableben 1803 sein Schwiegersohn, der Erzherzog Ferdinand von Östreich, als Herzog von B. in der Regierung folgte, allein schon 1805 im preßburger Frieden sein Land an den Kurfürsten, nachherigen Großherzog von Baden, und einen kleinen Theil an Würtemberg abtreten mußte, welchen letztern Baden (s.d.) durch Tausch ebenfalls an sich gebracht hat.