Breitkopf

[317] Breitkopf (Joh. Gottlob Immanuel), geb. 1719 zu Leipzig, wo sein Vater im nämlichen Jahre eine Buchdruckerei und Schriftgießerei gegründet hatte, welche durch B. zu einer der angesehensten deutschen Anstalten dieser Arterhoben, auch mit einer Buch-und Musikhandlung und Pianofortefabrik verbunden wurde und noch unter der Firma Breitkopf und Härtel fortbesteht. Anfangs widmete sich der den Wissenschaften zugethane B. nur nebenbei und mit Widerwillen dem väterlichen Geschäft, allein das Studium der Mathematik und die Werke Albrecht Dürer's, der die Schönheit der Buchstabenform mathematischen Berechnungen unterworfen hat, machten endlich die Vervollkommnung der Buchdruckerkunst zur Hauptbestrebung seiner vielseitigen Thätigkeit. Er bereicherte dieselbe seit 1745 mit mehren Erfindungen, verbesserte z.B. die Form und die Metallmischung der Schriften und erleichterte auch die Arbeit des Schmelzens und Gießens. Der Notendruck mit beweglichen Typen ward von B. ausnehmend vervollkommnet und berühmt sind seine Versuche, Landkarten und Kupferstiche auf dieselbe Weise zu vervielfältigen, sowie chines. Charaktere mit besondern Typen gleich jeder andern Schrift zum Druck zu setzen. Wegen letzterer Erfindung ließen ihn die pariser Akademie und der Papst beglückwünschen, gleichwol ist sie nicht weiter angewendet und ausgeführt worden. Neben seinen Geschäften fand der unermüdliche B. noch Zeit zu umfassenden Forschungen über die Geschichte der Buchdruckerkunst, deren gelehrtester Kenner er zu seiner Zeit war. Mit Ausarbeitung derselben kam er aber so wenig zu Stande, wie mit der einer »Buchdruckergeschichte«, welche B. kurz vor seinem im Jan. 1794 erfolgten Tode angefangen hatte.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 317.
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