Buffon

Buffon

[347] Buffon (Georg Ludw. Leclerc, Graf von), einer der ausgezeichnetsten Naturforscher aller Zeiten, geb. 1707 zu Montbar in der franz. Provinz Bourgogne, war der Sohn des Parlamentsadvocaten Leclerc, der ihm nach einer sorgfältigen Erziehung die Wahl seines Berufes freistellte.

Sehr vortheilhaft wirkte auf B. die Bekanntschaft mit dem Sohne eines engl. Herzogs und dessen gelehrtem Begleiter, in deren Gesellschaft er Frankreich, Italien und England bereiste Nach seiner Rückkehr gab er einige Schriften über Physik und Landwirthschaft heraus, stellte merkwürdige Versuche mit Brennspiegeln (s.d.) an und machte sich durch scharfsinnige Untersuchungen über die Natur der Gewächse so bekannt, daß er im 26. Jahre zum Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Paris ernannt wurde. Erst nach seiner Ernennung zum Intendanten des kön. Gartens (1759) faßte er den Plan zu jener berühmten Naturgeschichte, welchen er mit Unterstützung mehrer Gelehrten ausführte und die sich neben Gründlichkeit und Treue vorzüglich durch gewandte und anmuthige Darstellung auszeichnet und in Paris mit vielen Kupfern von 1749–88 in 36 Quartbänden erschien. Seitdem sind viele Ausgaben davon erschienen und Übersetzungen in viele Sprachen besorgt worden, den Verfasser aber machte sie schon bei Lebzeiten weltberühmt und sein Name war so geehrt, daß selbst Seeräuber einst an ihn gerichtete Kisten ihm unversehrt zukommen ließen. Ludwig XV. erhob ihn 1771 in den Grafenstand und auch dessen Nachfolger[347] überhäufte ihn mit Gnadenbezeigungen. B.'s Persönlichkeit war ebenfalls ausgezeichnet und Voltaire sagte von ihm, er vereinige mit dem Körper eines Athleten den Geist eines Weisen; eine Schwäche dieses großen Mannes war es aber, daß er durch übersorgfältigen Anzug seine einnehmende Gestalt noch mehr zu heben suchte. Seine spätern Lebensjahre brachte er in philosophischer Ruhe und Abgeschiedenheit von der Welt auf seinem väterlichen Gute Montbar zu und starb 1788 nach häufigen und schweren Leiden an der Steinkrankheit.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 347-348.
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