[3] Fakir (arabisch) bedeutet ursprünglich einen Armen, weswegen die Mönche der Mohammedaner, die Derwische (s.d.), mit diesem Namen bezeichnet werden.
Auch die Büßenden in Ostindien haben von den dort lebenden Mohammedanern den Namen Fakir erhalten. Diese beobachten die Entsagung von allen sinnlichen Genüssen und freiwillig übernommene Qualen als einen Gottesdienst, der ihnen den Schein der Heiligkeit gibt. Sie legen sich auf Breter, welche mit scharfen Nägeln besetzt sind, setzen sich auf Säulen, auf einem Fuße stehend, den Strahlen der Sonne, dem Wetter, den Stichen der Insekten u.s.w. aus. Unsere Abbildung zeigt einen solchen Schwärmer. Auf einem Hügel ist ein Pfahl errichtet, an dem oben eine bewegliche Stange befestigt ist, die nach oben und unten und seitwärts bewegt werden kann. An dem einen Ende dieser Stange ist ein Seil angebracht, das einen großen, eisernen Haken trägt, den sich der Büßende in das Fleisch haken läßt. So wird er aufgezogen, zeigt sich heiter und wirst Blumen unter die Zuschauer, wobei Musik erschallt.