[704] Lauenburg, Sachsen-Lauenburg ist ein zum deutschen Bunde gehörendes dänisches Herzogthum, welches 19 ! M. mit 38,000 Einw. umfaßt und von Holstein, Lübeck, Mecklenburg, Hanover und Hamburg begrenzt wird. Dasselbe bildet eine ununterbrochene Ebene, welche von der gegen Hanover abgrenzenden Elbe und der Delvenau, einem Nebenflusse der Elbe, bewässert wird, und Waldungen, mehre Seen, unter denen der ratzeburger der größte, und zum Theil ziemlich fruchtbares Land enthält. Die wichtigsten Erwerbsquellen sind Viehzucht, Ackerbau, Flußschiffahrt. Aus den Waldungen kommt viel Holz und auch aus bedeutenden Torflagern gewinnt man Brennmaterial. Den Namen hat das Land von der Lauenburg, die in den Kriegen Heinrich's des Löwen erbaut wurde. Die ursprünglichen Bewohner des Landes waren Wenden, welche sich Heinrich der Löwe im 12. Jahrh. unterwarf. Im folgenden Jahrh. kam das Land an die Herzoge von Sachsen und wurde das Gebiet einer eignen Linie. Der lauenburger Stamm starb 1689 aus und nun fiel das Land, gemäß einem 1369 geschlossenen Erbvereine, an den Herzog von Braunschweig-Celle. [704] Es wurden indeß von mehren Seiten Ansprüche erhoben und namentlich mußte Kursachsen entschädigt werden, sodaß erst 1716 Georg I. von dem Kaiser die Belehnung über das Herzogthum er hielt, und erst 1731 wurde die kais. Sequestration des zu L. gehörigen Landes Hadeln aufgehoben. L. theilte von nun an die Schicksale Hanovers, bis es mit Ausschluß von Hadeln und anderer Theile 1816 an Preußen kam und von diesem an Dänemark abgetreten wurde. Es gehört zum deutschen Bunde und hat seine eigne Regierung und ständische Verfassung. (Vgl. Dänemark.)