Muskete

Muskete

[227] Muskete ist der im 16. Jahrh. aufgekommene Name für eine angeblich zuerst im span. Heere eingeführte, vier Loth schwere Kugeln schießende Art Hakenbüchsen, die beim Abfeuern ihrer Schwere wegen auf einen Bock oder sogenannte Gabel gelegt wurden, welche die damit bewaffneten Soldaten, davon Musketiere genannt, deshalb mit sich führten.

Anfangs waren davon bei jeder Compagnie Lanzenträger nur zehn Mann, nach und nach vermehrte man aber ihre Anzahl, führte sie bei allen Heeren ein und während des dreißigjährigen Kriegs errichtete Gustav Adolf von Schweden die ersten Musketierregimenter. Indessen war jetzt schon die Muskete, der schnellern Handhabung wegen, leichter geworden und ging endlich überall in die schon zu Ende des 17. Jahrh. beim franz. Heere allgemein übliche Militairslinie über, welche in ihrer vervollkommneten Gestalt jetzt die Hauptwaffe des Fußvolks bildet, für die aber die Benennung Muskete, sowie der Name Musketiere für die Linieninfanterie sehr allgemein beibehalten worden ist.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 227.
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