Numa Pompilius

[311] Numa Pompilius, zweiter König des alten Roms und Nachfolger des Romulus, war der Sohn eines vornehmen Sabiners und hatte die Tochter jenes Königs Tatius zur Gattin, welcher sich mit einem Theile der Sabiner an die Römer anschloß. N. verlor seine Gattin, nachdem er 13 Jahre mit ihr gelebt hatte und wurde erst später aus ländlicher Zurückgezogenheit zum Könige von Rom berufen. Wie dem Romulus alle bürgerlichen und kriegerischen, so werden dem weisen N. alle älteren religiösen Einrichtungen zugeschrieben. Er führte die Pontifices ein, Priester, welche über Beobachtung der Religionsgesetze wachen mußten, die Flamines, welche den Tempeldienst versahen, die Vestalinnen (s.d.), die Verehrung der Grenzsteine oder Termen, hob die Menschenopfer auf, soll den Tempel des Janus (s.d.) erbaut haben, und ordnete die Zeitrechnung durch Verbesserung des Kalenders, erhöhete namentlich die Zahl der Monate des Jahres von 10 auf 12. Des N. Tochter Pompilia ward mit dem Numa Marcius vermählt und Mutter des Ancus Marcius, des vierten Königs von Rom.

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Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 311.
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