Porré

[536] Porré oder Porro heißt nach dem Französischen (Porreau) ein Zwiebelgewächs, das im südl. Europa und schon in den Weinbergen des südl. Deutschlands wild wächst, sonst [536] aber in Gärten überall angebaut wird und von dem man die Blätter und die bauchige Zwiebel zur Würze an Suppen, Fleisch und Salat benutzt. Die Zwiebel besteht aus vielen weißen, glatt übereinander liegenden Häuten und treibt 4–6 F. hohe Stengel, die eine kugelförmige Blütendolde von blasser Purpurfarbe und schwärzlichen Samen tragen. Man unterscheidet Sommer- und Winterporre, von denen der letztere besser im Freien überwintert. Wenn man die Nebensprossen von dem zum Gebrauch im Winter verwahrten Porré mit einigen Wurzelfasern abnimmt und bis zum Frühling in feuchtem Sande verwahrt, hierauf 6 Zoll weit in leichtes, fettes, den Herbst vorher gedüngtes Land pflanzt und ihnen, sobald Blütenstengel treiben, diese abschneidet, so bilden sich um die Mutterzwiebel eine Menge kleiner Zwiebeln, welche zarter und seiner von Geschmack sind und Perllauch heißen, auch als solcher sich durch die Zwiebeln beständig fortpflanzen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 536-537.
Lizenz:
Faksimiles:
536 | 537
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika