Pumpernickel

[596] Pumpernickel ist der auswärts gewöhnliche Name für eine Art grobes Brot, welches in Westfalen aus zweimal geschrotenem und nicht von der Kleie gesondertem Roggen gebacken wird, sehr derb und schwarz, aber nahrhaft und für gesunde Magen keineswegs schwer verdaulich ist. Die Bereitung desselben verlangt besondere Übung, und die Güte des Gebäckes hängt unter Anderm auch davon ab, daß es in großen Laiben (nicht unter sechs aus dem Scheffel, die viereckig und eine Hand breiter als hoch sind) bei genau abgemessener Wärme 7–12 Stunden gebacken wird. Man nennt es in der Gegend von Münster und Osnabrück grobes Brod, der Name Pumpernickel aber wird, wol mehr scherzhaft als ernst, von dem Urtheile eines franz. Reiters hergeleitet, welcher Brod verlangt und als er solches bekam, geäußert haben soll, das sei bon pour Nickel, womit er sein Pferd meinte. Außerdem führt auch ein von den Zucker- und Kuchenbäckern bereitetes trockenes und in fingerlange Streifen geschnittenes Backwerk denselben Namen.

Quelle:
Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1839., S. 596.
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