[238] Spartăcus, der sich vom Sklaven zum mächtigen Feldherrn eines der röm. Herrschaft Vernichtung drohenden Heers aufschwang, war ein Thrakier, und wurde als Sklave nach Italien in die Fechterschule zu Capua gebracht. Von hier entfloh er mit 70 andern Sklaven nach dem Vesuv und begann von hier aus, 73 v. Chr., den Krieg gegen die Römer. Diese glaubten ihn anfangs mit geringer Anstrengung vernichten zu können, aber er siegte, und bald verbreitete sich sein Ruf so, daß ihm von allen Seiten entflohene Sklaven und Gesindel zuliefen. Mit einem Heere von 10,000 M. schlug er den Consul Lentulus und bedrängte den Consul Gellius. Bald hatte er eine Macht von 120,000 M., welche Italien verheerten. Nun wurde unter dem ausgezeichneten Feldherrn Licinius Crassus ein Heer gegen ihn ausgeschickt. Einen Theil desselben, unter Mummius, besiegte S. Mit blutiger Strenge strafte Crassus die Krieger, welche ohne seinen Befehl in diesen Kampf sich eingelassen, und schloß bei Rhegium den S. durch einen sechs Meilen langen Graben ein. Aber S. schlug sich durch. Von den Römern verfolgt, vermied er eine Schlacht, bis ihn seine eignen Soldaten nöthigten, dieselbe zu liefern. Es wurde mit furchtbarer Erbitterung gekämpft, S. selbst fiel [238] nach der tapfersten Gegenwehr und mit ihm 60000 seiner Genossen. Andere 6000 wurden gefangen genommen und auf der Straße zwischen Capua und Rom sämmtlich an Kreuze geschlagen. Den Rest der Empörer trieb Pompejus noch in demselben Jahre, 71 v. Chr., zu Paaren.