Spartăcus

[696] Spartăcus, Führer im Sklaven- oder Gladiatorenkrieg, 73–71 v. Chr., Thraker von Geburt, früher ein freier Mann, wurde römischer Sklave und kam in die Gladiatorenschule zu Capua. Er entfloh 73 aus dieser mit wenigen Genossen auf den Vesuv, schlug eine gegen ihn gesandte Heeresabteilung des Prätors P. Varinius und, nachdem dieser Erfolg zahlreiche Scharen von flüchtigen Sklaven ihm zugeführt hatte, den Prätor selbst. Nun faßte S. den Entschluß, sein auf 70,000 Mann angewachsenes Heer nach der Heimat, Gallien und Thrakien, zurückzuführen und brachte 72 den beiden Konsuln Cn. Lentulus und L. Gellius, die ihn aufhalten wollten, schwere Niederlagen bei, auch bei Mutina dem Prokonsul C. Cassius. So stand der Weg über die Alpen ihm frei, als seine Leute, in denen die Beutelust erwachte, ihn nötigten, nach Süden umzukehren. Seitdem verließ ihn das Glück. Es gelang 71 dem Prätor M. Licinius Crassus, S. in der Südwestspitze von Italien einzuschließen, und als er sich durch seine Tapferkeit noch einmal den Weg durch die feindlichen Linien gebahnt hatte, wurde er von seinen Untergebenen wider seinen Willen zur Schlacht gezwungen, in der er unterlag und tapfer kämpfend fiel; mit ihm 60,000 Sklaven. Die Gefangenen wurden gekreuzigt; die übrigen Überlebenden wurden auf der Flucht von dem aus Spanien zurückkehrenden Pompejus am Fuße der Alpen vernichtet.

Quelle:
Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 18. Leipzig 1909, S. 696.
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