[669] Watt (James) ist der berühmte Verbesserer der Dampfmaschinen, welche durch ihn erst zur unmittelbaren Bewegung von Mühlwerken, Dampfschiffen und Dampfwagen brauchbar gemacht wurden, indem er ihre Wechselbewegung in eine drehende umzuwandeln verstand.
W. ward 1736 zu Greenock in Schottland geboren, wo sein Vater Kaufmann und eifriger Beförderer gemeinnütziger Unternehmungen bekannt war. Nur ein Jahr konnte W. den Unterricht eines berühmten Verfertigers mathematischer Instrumente in London benutzen, weil ihn Kränklichkeit nach Hause zurückzukehren [669] nöthigte. Durch von früher Jugend her gewohnten eignen Fleiß waren seine Geschicklichkeit und Kenntnisse aber so ausgezeichnet, daß er 21 Jahre alt schon Universitätsopticus zu Glasgow wurde, ohne jedoch in eine Lage zu kommen, welche ihn erlaubt hätte, seine Ideen ohne große Schwierigkeiten zu verfolgen und auszuführen. Auch die Geldmittel waren dazu nicht hinreichend, mit welchen ein Freund, Doctor Roebuck ihn unterstützte, und erst nachdem 1774 Matthias Boulton (s.d.), welcher Letztern für die geleisteten Vorschüsse entschädigte, W. mit nach Birmingham nahm, konnte dieser seine Entwürfe im Großen ausführen. Es war zuerst die Condensirung der Dämpfe in einem andern Raume als dem Cylinder, worin der Stempel sich bewegt, wodurch W. eine außerordentliche Ersparniß von Brennmaterial bewirkte, sodann die Umänderung der Wechselbewegung in eine drehende, welche die Dampfkraft zum Betriebe jeder Maschine brauchbar machte. (S. Dampf.) Auch die in England fast allgemein angewendete Copirmaschine ist eine Erfindung von W., welcher 1819 auf seinem Landhause Heathfield bei Birmingham starb. Die königl. Akademie der Wissenschaften zu London und die franz. Akademie hatten ihn unter ihre Mitglieder aufgenommen und zu Birmingham ward ihm 1827 eine Bildsäule, ein anderes Denkmal zu Handsworth errichtet.