Watt [2]

[930] Watt, 1) (Vadius, Vadianus), Joachim von W., geb. 30. December 1484 in St. Gallen, studirte in Wien Humaniora, Theologie u. Medicin, wurde hier Professor der Griechischen Sprache u. Literatur u. erhielt 1514 vom Kaiser Maximilian den poetischen Lorbeer; 1518 verließ er Wien u. wurde Stadtarzt in St. Gallen; hier schloß er sich den Freunden der Reformation an, präsidirte den Religionsgesprächen in Zürich (1523) u. Bern (1526) u. half die Reformation 1524 in St. Gallen einführen; er wurde 1526 u. wieder 1531 zum Bürgermeister gewählt u. st. 6. April 1551. Er schr.: Aphorismi (über die Abendmahlslehre), Zür. 1535, 1585; Orthodoxa epistola etc., 1539, u. Pro veritate carnis triumphantis Christi 1540 (gegen Schwenkfeldt); er gab auch den Pomp. Mela heraus. Seine Lebensbeschreibung von Pressel, Elberf. 1861. 2) James, geb. 19. Januar 1736 in Greenock, Sohn eines Kaufmanns, lernte in London als Techniker, bildete sich aber nachher für sich weiter aus; er wurde 1757 Lieferant von mathematischen Instrumenten für die Universität Glasgow, erfand bei der Verbesserung einer Dampfmaschine den Condensator u. brachte auch ferner viele Verbesserungen an der Maschine an (s.u. Dampfmaschine S. 676), weshalb er für den zweiten Erfinder der Dampfmaschine gilt. Seit 1774 mit einem Manufacturherrn associirt, erwarb er sich bedeutende Summen. Er übergab später sein Geschäft seinem Sohne, welcher dasselbe mit Bultons Sohne weiter führte, u. st. 25. August 1819 auf seinem Gute zu Heathfield bei Birmingham. W. ist auch der Erfinder einer sehr guten Brief-[930] copirmaschine Ihm wurden Bildsäulen 1827 in Birmingham, 1838 in Greenock u. 1857 in Manchester errichtet.

Quelle:
Pierer's Universal-Lexikon, Band 18. Altenburg 1864, S. 930-931.
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