Böhmische Brüder

[233] Böhmische Brüder oder Mährische Brüder, religiöse Gemeinschaft in Böhmen zur Erneuerung des Urchristentums, hervorgegangen aus den Hussiten; erster Begründer Peter Chelezizky (daher Czelezizer Brüder), weiter entwickelt durch Lukas von Prag (gest. 1528). Sie wanderten 1548 nach Polen aus, wo sie 1570 durch den Vertrag von Sandomir sich mit Lutheranern und Reformierten vereinigten; ebenso in Böhmen, wo sie von Rudolf II. 1609 durch den Majestätsbrief Duldung erlangten. Der Dreißigjähr. Krieg vernichtete sie. Der vorletzte Bischof, Amos Comenius (s.d.), mußte die Heimat verlassen; die Reste gingen später in der Brüdergemeinde auf. – Vgl. Keller (1894).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 233.
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