Galle

[639] Galle (lat. bilis, fel; grch. cholē), das bittere, grünlichgelbe Sekret der Leber (täglich 450-600 g), das durch den Gallenblasengang in die an die untere Fläche der Leber angeheftete Gallenblase geleitet wird und sich im Zwölffingerdarm dem Speisebrei beimischt. Hauptbestandteile: Gallensäuren (Glykochol-und Taurocholsäure), Gallenfarbstoff (Bilirubin), ferner Cholesterin, verschiedene andere Fette, Salze und Schleim. Die G. ermöglicht die Resorption der Fette und verhindert die faulige Zersetzung des Darminhalts. Bei Behinderung des Abflusses in den Darm tritt die G. in das Blut über, wodurch die Gelbsucht (s.d.) entsteht. Krankhafte Bildungen in der G. sind die Gallensteine (s.d.). In der Technik dient die G. zum Reinigen von Geweben, zur Darstellung der Tusche, zum Anreiben der Farben. Über Krankheiten der G. vgl. Ewald (1904).

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 1. Leipzig 1911., S. 639.
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