[936] Karl I., der Große, König der Franken seit 768, römischer Kaiser 800-814, geb. 2. April 742, Sohn Pippins des Kleinen, nach seines Bruders Karlmann Tode 771 Alleinherrscher, unterwarf die heidnischen, bis 785 von ihrem Herzog Wittekind geführten Sachsen nach dreißigjährigem Kampfe (772-802) und zwang sie zur Annahme des Christentums; stürzte, von Papst Hadrian I. zu Hilfe gerufen, 774 der Langobardenreich und vereinigte es mit der fränk. Monarchie, kämpfte 778 erfolglos gegen die Araber in Spanien, entriß ihnen aber später bis 803 das Küstenland bis Barcelona (die sog. Spanische Mark), hob nach Absetzung Thassilos II. das Hzgt. Bayern auf (788), besiegte 789 die Wilzen in der Mark und drang gegen die Avaren bis zur Raab vor, wo er 796 die Ostmark errichtete. Papst Leo III. krönte ihn 25. Dez. 800 in Rom zum Kaiser des Weström. Reichs, wodurch seine Macht, die sich im Norden bis zur Eider, im Osten bis zur Elbe, Saale und Raab, im Süden bis zum Volturno und Ebro, im übrigen bis zum Atlant. und Mittelländ. Meere erstreckte, bedeutend an Glanz und Ansehen gewann. Er sicherte die Grenzen durch Errichtung von Marken, beseitigte die Stammesherzöge, sorgte für die rechtliche Ordnung (Gau-, Send-und Pfalzgrafen; Reichstage), förderte Handel, Gewerbe, Landwirtschaft und bes. die geistige Bildung durch Stiftung von Klöstern und Schulen und Heranziehung gelehrter Männer (Alkuin, Paulus Diaconus u.a.) an seinen Hof. Von seinen Söhnen war Karl 811 und Pippin 810 gestorben, Ludwig (den Frommen) krönte er selbst 813 auf dem Reichstage zu Aachen. Er starb dort 28. Jan. 814 und wurde in der von ihm das. erbauten Kirche beigesetzt. Papst Paschalis III. sprach ihn heilig. – Biogr. von Einhard (s.d.); vgl. noch »Jahrbücher des Fränk. Reichs« (Bd. 1, 2. Aufl. 1888; Bd. 2, 1883).