[973] Kleinasien (Asia minor), jetzt Anatolien, die Levante im engern Sinne, westlichste Halbinsel Asiens [Karten: Asien I und Balkanhalbinsel I], vom Hochlande von Armenien bis zum Ägäischen Meere und vom Schwarzen bis zum Mittelländ. Meere, 519.000 qkm, 9,25 (mit den Inseln 9,48) Mill. E.; besteht aus einer 400-1600 m hoben Hochebene (im Ardschisch 3960 m), welche auf allen Seiten von Gebirgen umschlossen ist; im N. und S. steil zur Küste abfallend, im O. durch den Antitaurus mit dem Armenischen Hochlande verbunden; Flüsse Jeschil-Irmak (Iris), Kisil-Irmak (Halys), Sakaria (Sangarius). Klima südeuropäisch, trocken und warm. Herrschende Bevölkerung die Türken (etwa 1,2 Mill. Köpfe); außerdem Turkmenen, Kurden etc., in den Städten Griechen, Juden, Franken und Armenier. Eisenbahnen s. Beilage: ⇒ Eisenbahnen. – K., im Altertum von semit. und indogerman. Stämmen im Innern, von Griechen an der Küste bewohnt, zerfiel in zahlreiche Gebiete (Kappadokien, Paphlagonien, Bithynien, Troas, Phrygien, Mysien, Lydien, Karien, Lykien, Pamphylien, Pisidien, Cilicien); von den Persern unter Cyrus im 6. Jahrh. v. Chr. geeinigt, von Alexander d.Gr. 333 unterworfen, nach den Kämpfen der Diadochen unter seleukidischer Herrschaft, 133 röm. Provinz, wurde im Laufe der Zeit ganz und gar griechisch, fiel seit 1400 in die Hände der Türken, unter denen es von seiner einstigen Blüte und hohen Zivilisation tief herabgesunken ist. – Vgl. Tschichatschew (franz., 8 Bde., 1852-69 und 1887), Ramsay (engl., 1890), Humann und Puchstein (1890), Cuinet (franz., 4 Bde., 1891-94), Grunzel (1897), Oberhummer und Zimmerer (1899), Fitzner (1902).