Polignac

[428] Polignac (spr. -injáck), Melchior de, geb. 11. Okt. 1661 zu Puy-en-Velay, Diplomat unter Ludwig XIV., gest. 3. April 1742 als Kardinal-Erzbischof von Auch. – Dessen Großneffe Jules de P., erst Graf und 1780 Herzog, heiratete 1767 Gabriele Yolande Martine von Polastron (geb. 1749, Vertraute der Marie Antoinette und später Gouvernante der königl. Kinder, gest. 1793 in Wien), ging 1793 nach Rußland, gest. 21. Sept. 1817. – Sein Sohn Armand, Herzog von P., geb. 17. Jan. 1771, mit seinem Bruder Jules an der Verschwörung Cadoudals und Pichegrus beteiligt, 1804-14 gefangen, Großstallmeister unter Karl X., begleitete diesen ins Exil, 1838 in den bayr. Fürstenstand erhoben, gest. 2. März 1847. – Dessen Bruder Jules, erst Graf, dann Fürst von P., geb. 14. Mai 1780, 1823 Gesandter in London, 1829 Ministerpräsident, unterzeichnete 25. Juli 1830 die Ordonnanzen, die den Sturz der Dynastie nach sich zogen, zu lebenslänglichem Gefängnis verurteilt, 1836 amnestiert, gest. 29. März 1847 in Paris.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 428.
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