Rohrzucker

[547] Rohrzucker, Rübenzucker, Saccharose, der wichtigste Zucker, findet sich im Saft des Zuckerrohrs, der Runkelrüben, Möhren, des Zuckerahorns, der Zuckerhirse, der Palmen, Bananen, Äpfel, Birnen, Kirschen etc.; über die Darstellung s. Zucker; farblose, große Kristalle (Kandiszucker) oder kristallinische Stücke und Pulver, löst sich schwer in Weingeist, leicht in Wasser (1/3 Teil) zu farblosem, süß schmeckendem Sirup; schmilzt bei 160o und erstarrt beim Abkühlen zu einer amorphen, glasigen Masse (Gerstenzucker, Bonbons); bei 190-200o verwandelt er sich in Karamel (s.d.). R. ist nicht direkt gärungsfähig; die Lösung dreht die Ebene des polarisierten Lichtes nach rechts (Bestimmung des Zuckergehalts mit dem Polarisationsapparat). Durch längeres Kochen mit verdünnten Säuren oder durch Fermente geht R. in Invertzucker, ein linksdrehendes Gemisch von Glykose und Fruktose, über, das direkt zu gären vermag und Fehlingsche Lösung reduziert. Er gibt mit Basen Salze (Saccharate); durch kalte Salpetersäure geht er in heftig explodierende Ester (Nitro-R., Nitrosaccharose) über.

Quelle:
Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, fünfte Auflage, Band 2. Leipzig 1911., S. 547.
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