[475] Beau monde, schöne Welt, Elite, gute Gesellschaft, ist der durch Rang, Reichthum und Luxus abgesteckte Kreis von Menschen, worin Geschmack und verfeinerte Lebensart, bon ton, herrschen, und wo alle Blüthen des Daseins (wenn auch eben nicht alle [475] Früchte bringen,) einen ewigen Frühling bilden, oder vielmehr nur einen steten April, in raschem, nicht zu berechnendem Wechsel nämlich von Sonnenschein und Regen (Lächeln und Thränen), Lenzwärme und Nachfrost (Liebe und Reue), Blüthenschnee und Schneeflocken (Vergnügen und Kummer). Die beau monde regiert sich selbst; eine liebenswürdige Republik hat sie alle Güter unter sich gemein; das grachische Gesetz findet da seine Anwendung, im Prater, in Longchamps, im Jamespark, in der Villa reale, auf dem Markusplatz u. s. w. ist Alles zu gleichen Theilen: Herzen, Augen, Wünsche, Hoffnungen und süße Schmerzen. Die schöne Welt findet sich übrigens in der ganzen Welt wieder: sie ist die Freimaurerei des Luxus.
Bl.
Brockhaus-1911: Beau monde · Beau sexe · Beau · Demi-monde
Meyers-1905: Beau monde · Beau [2] · Le Beau · Beau sexe · Beau [1] · Monde ambiant · Monde
Pierer-1857: Beau monde · Beau... · Beau sexe · Beau · Halbe Monde