[32] Cudowa, ein Dorf in der Grafschaft Glatz, bemerkenswerth wegen seiner Heilquellen, welche ein alkalinischsalinisches Stahlwasser geben. Die Gegend ist schön, ein altes Badehaus ist für Unbemittelte, ein neues für Wohlhabende vorhanden. Letzteres hat eine schöne Aussicht und ist mit vielem Kostenaufwand erbaut worden; die Badeeinrichtungen sind aber nicht lobenswerth, da das Wasser in die eingesenkten Wannen getragen werden muß. Der[32] Sauerbrunnen ist hell und klar, perlt fast eine Stunde lang im Glase und moussirt mit Zucker und Wein. Den reichen Gehalt an kohlenstoffsaurem Gas bemerkt man schon bei Annäherung an die Quelle, und es übertrifft darin alle deutschen Mineralwasser; der Eisengehalt steht Pyrmont nach. Die Temperatur ist 48½ F. Man trinkt und badet. Schwache und Lungenkranke müssen es zur Hälfte mit Milch vermischen. Beim Kochen zum Bade entweicht die Luft nicht ganz, was besonders von Werth ist. Es ist ein stärkend, auflösend und verdünnend wirkendes Wasser, befördert die Aus- und Absonderungen und ist heilsam bei Schwäche, Magenhusten, Schleimschwindsucht, Hypochondrie etc. Es wird versendet, und der verstorbene König von Preußen ließ es sich nach Berlin und selbst auf Reisen nachbringen. Für Vergnügen ist wenig gesorgt, und es ist dem Besuchenden anzurathen, für außergewöhnliche Bequemlichkeiten selbst bedacht zu sein, da solche hier nicht zu finden sind.
D.