Liberia (Geographie)

[344] Liberia (Geographie), nordamerikanische Negerkolonie in Afrika, seit 1821 in den Westländern der Maleghella, Körner- oder Pfefferküste, einem Theile von Oberguinea gegründet. Sie besteht aus etwa 2500 Negern, ehemals Sklaven, jetzt freien Männern und Christen, welche ihr väterliches Eigenthum mit den Waffen wieder in Besitz nehmen mußten. Vollkommen im Stande, sich selbst zu erhalten und gegen alle Angriffe zu vertheidigen, genießen Liberia's Bewohner alle Rechte der Bürger der vereinigten Staaten von Nordamerika, werden von einem Hauptagenten derselben regiert und dulden keine Sklaverei. Auf diese Weise befindet sich dieser junge, freie Negerstaat[344] in der Entwickelung der höchsten moralischen Kraft. Handel und Ackerbau, Gewerbe und Wissenschaft reichen sich in ihm die Hände. Schon empfinden die wilden Eingeborenen den wohlthätigen Einfluß dieses wohlgeordneten Negerstaates und befreunden sich mit seiner im mächtigsten Fortschritt begriffenen jugendlich blühenden Hauptstadt Monrovia oder Liberia mit 700 Ew. am Kap Mesurado.

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Quelle:
Damen Conversations Lexikon, Band 6. [o.O.] 1836, S. 344-345.
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