[376] Heiligenverehrung. Schon in den apostolischen Christengemeinden pflegte man die Gemeindegenossen als Glieder an dem Leibe des Herrn nach alttestamentlichem Vorgange Heilige zu nennen, Röm. 1, 7; Eph. 1, 1; später wurde derselbe Ausdruck Ehrenname für diejenigen Christen, welche durch lebendigen Glauben, musterhaften Wandel und standhaftes Bekenntnis im Leben und Sterben sich als Geheiligte des Herrn hervorgethan hatten, und schon in der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts feierten ganze Gemeinden das Andenken ihrer Blutzeugen an deren Todestagen, welche man in höherem Sinn ihre Geburtstage nannte. Der Ort, wo die Märtyrer bestattet waren, galt demnach als geweihte Stätte, wo man an den dies natalis die Geschichten ihres Bekenntnisses und Leidens vortrug und gemeinsam die Kommunion beging. Schon im 4. Jahrhundert entstand neben den Gedächtnistagen einzelner Märtyrer in ihren Gemeinden und Sprengeln ein allgemeines Fest aller Heiligen und Märtyrer in der Pfingstoktave; das Abendland, welches dieses Fest erst im 7. Jahrhundert einführte, verlegte es auf den 1. November. Die Verehrung der Heiligen gewann Nahrung durch die grössere Betonung des Wertes der Askese, und seit dem 3. Jahrhundert durch das Einsiedlerleben und Mönchstum, wodurch einzelne in den Geruch höherer Begnadigung und vollendeter Glaubenskraft kamen. Man erzählte von den Wundern, welche dergleichen heilige Menschen während ihres Lebens und nach ihrem Tode an ihren Gräbern und durch ihre Reliquien gewirkt hätten; nach der Versicherung der grössten Kirchenlehrer, Gregor, Augustin, Ambrosius, Chrysostomus, war man überzeugt, dass jene Männer und Frauen der höchsten Seligkeit im Anschauen Gottes geniessen und am Gerichte Christi teilnehmen, auch durch ihre Mit- und Fürbitte mächtige Beschützer und trostreiche Vermittler der Gläubigen, und deshalb anzurufen[376] und zu ehren seien. Namentlich lehrte man, dass die Heiligen nicht bloss um Vergebung der Sünden, sondern auch in leiblichen Bedrängnissen mit Erfolg Fürbitte thun. Man erbaute daher Kapellen und Kirchen über ihren Gräbern, legte die Kranken darin nieder, wie früher im Heiligtum des Äskulap, hing, wie früher, in den Göttertempeln, goldene, silberne und andere Abbildungen der genesenen Glieder als Weihgeschenke auf, feierte zu Ehren der als Gäste geladenen Heiligen christliche Gastmähler, trug Reliquien als Amulette und andere Erinnerungszeichen, flehte um ihren Beistand zu einer beabsichtigten Reise, stellte das Schiff unter ihre Obhut. So entstanden die besonderen Schutzheiligen für einzelne Stände, Länder, Kirchen, Glocken, Naturerscheinungen: Peter und Paul die Patrone Roms, Jakobus Spaniens, Andreas Griechenlands, Phokas für die Seefahrer, Lukas für die Maler, Johannes Evangelista und Augustinus für die Theologen, Ivo für die Fürsten, Gregorius für die Schüler und Juristen, Frumentius für die Kaufleute.
Zwar wirkten schon früh Augustin, Chrysostomus u.a. der übertriebenen Verehrung der Heiligen entgegen, doch ohne nachhaltenden Erfolg. Vielmehr vergrösserte sich die Zahl der Heiligen zusehends: ausser der heiligen Jungfrau traten seit dem 4. Jahrhundert alle in den heiligen Schriften erwähnten Personen, welche irgendwie für die Wahrheit gelitten hatten, in die heilige Schar ein: die Apostel, die Evangelisten, Stephanus, Johannes der Täufer, die drei Magier, die Makkabäer; dann Männer des geistlichen Standes der folgenden Jahrhunderte, welche für Erhaltung der Rechtgläubigkeit gekämpft und gestritten hatten, Athanasius, Ambrosius, Augustin, Martin von Tours. Was so nach und nach allgemein Sitte und Glaube geworden war, das suchten nun im 12. und den folgenden Jahrhunderten die scholastischen Theologen systematisch festzustellen.
Man unterscheidet nunmehr Heilige oder Sancti, d.h. solche, die, ohne der Läuterung durch das Fegfeuer zu bedürfen, unmittelbar mit dem Tode in den Himmel kommen; Selige oder Beati, d.h. solche, die erst, nachdem sie einige Zeit im Purgatorium zugebracht haben, zur ewigen Herrlichkeit eingehen. Märtyrer sind solche, welche um der göttlichen Wahrheit willen gewaltsamen Tod leiden; Bekenner oder Confessores, Beichtiger, welche ein Bekenntnis der Wahrheit ablegten, ohne deshalb den Tod zu leiden.
Eine besondere Heiligsprechung kennt die ältere Zeit nicht; hatte das Volk oder der Klerus einen Märtyrer oder Mönch, wegen des heiligen Lebens, das er geführt, wegen der Wunder, die er oder seine Reliquien gethan haben sollten, für würdig erkannt, um ihn als einen Fürbitter bei Gott, als einen Heiligen anzurufen, sich seinem Schutze anzuvertrauen und ihm zu Ehren einen Festtag zu feiern, so wurde von dem Bischofe ein Festtag wirklich festgesetzt, dazu eine neue Liturgie verordnet oder der Name des Heiligen in die frühere Liturgie und zugleich in das Kalendarium oder Martyrologium eingetragen. Die Liturgien oder Litaneien der Heiligen waren deshalb in den verschiedenen Diözesen sehr verschieden. Um dem Unfuge der Erhebung unwürdiger Männer zu Heiligen zu steuern, verordnete Karl der Grosse, dass ohne Genehmigung des Bischofs keine neuen Heiligen verehrt werden sollten. Mehrere Jahrhunderte stand deshalb das Recht der Heiligenernennung ausschliesslich den Bischöfen zu, die entweder selbst Zeuge des Wunders und des Lebens des Heiligen gewesen[377] waren oder von anderen glaubwürdigen Leuten sich Bericht geben liessen, manchmal unter Beratung von Partikularsynoden oder benachbarter Bischöfe und Erzbischöfe. Erst mit der Zeit wurde die Genehmigung des Papstes in dieser Angelegenheit eingeholt, besonders von Luitolf von Augsburg, der im Jahre 993 dem Papste Johann XV. und der bei ihm versammelten Synode die Heiligsprechung des ehemaligen Bischofs Ulrich von Augsburg schriftlich befürwortete. Nach und nach wurde die Heiligsprechung ein ausschliessliches Vorrecht der Päpste; gewöhnlich wird Alexander III., 1158 bis 1181, für den ersten gehalten, der diese Gewohnheit gesetzlich fixierte; er ist es auch, der Bernhard von Clairvaux heilig sprach. Auch fürstliche Personen wurden nun heiliggesprochen, König Eduard von England und Knut der Jüngere von Dänemark durch denselben Alexander III., Karl der Grosse von Alexanders Gegenpapste Paschalis III. auf Ansuchen des Kaisers Friedrich I.; Kaiser Heinrich II. von Eugen III.; dessen Gemahlin Kunigunde von Innocenz III.; die Landgräfin Elisabeth von Thüringen von Gregor IX., König Ludwig IX. von Frankreich von Bonifaz VIII. auf Ansuchen Königs Philipp III. Besonders sind es auch die Stifter von Mönchsorden, welche jetzt in die Zahl der Heiligen aufgenommen werden. Dominikus, Franz von Assisi, Antonius von Padua, Clara, Katharina von Siena; dann angesehene Kirchenlehrer, wie Thomas von Aquino, Bonaventura, Ivo von Chartres. Übrigens unterschied man zwei Grade von Heiligsprechung, die beatificatio und die canonisatio; die erstere, Seligsprechung, begründet nur eine Verehrung, die an gewissen Orten, in einzelnen Provinzen oder Diözesen oder unter einzelnen Mönchsorden stattfindet, die canonisatio gilt der ganzen römischen Christenheit; beatus heisst, wer beatifiziert; sanctus, wer kanonisiert worden ist.
Die christliche Kunst des Mittelalters hat den Heiligen ihre besondern Attribute zugeteilt, welche biographisch oder symbolisch zu deuten sind. Das folgende Verzeichnis der beliebtesten Kirchenheiligen stützt sich auf Otte, kirchliche Arch., S. 923950 und auf Müller u. Mothes, arch. Wörterb. Das beigefügte Datum giebt das Fest der Heiligen, als welches in der Regel der Todestag gilt.
Adalbert, Bischof von Prag: Lanze und Keule. 997. 24. April.
Adelgundis, Schutzheilige gegen den Krebs. 662. 30. Jan.
Adelheid, zweite Gemahlin Otto I., als Kaiserin. 999. 16/17. Dez.
Adrian, vornehmer Römer des 3. Jahrh., Schutzpatron der Krieger des nördlichen Europa, auch der Schmiede und Brauer und gegen die Pest: Ritter mit Palmen und Schwert. 26. Aug.
Aegidius, ein Athener aus königlichem Geschlecht, 6. oder 8. Jahrh. vorzüglich in England und Schottland verehrt: Einsiedler oder Abt, eine angeschossene Hirschkuh neben ihm. 1. Sept.
Afra, Märtyrerin, Fürsprecherin reuiger Dirnen: an einen Baum gebunden und von Flammen umgeben. 304 oder 307. 25. (7.) August.
Agatha, Märtyrerin. Schutzheilige gegen Krankheiten der Brüste und gegen Feuersgefahr: mit der Zange (womit ihr die Brüste abgerissen wurden) in dem Kohlenbecken. 251. 5. Febr.
Agnes, Märtyrerin, das Sinnbild der fleckenlosen Unschuld: mit dem Lamme, als dessen Braut sie sich betrachtete, um 300. 21. Jan.
Albanus, 425 von den Hunnen auf dem Martinsberg bei Mainz enthauptet: als Priester mit dem Schwert,[378] trägt seinen Kopf in der Hand. 21. Juni.
Albertus Magnus, Bischof von Regensburg, Dominikaner, mit Buch und Feder in der Hand. 1280. seit seiner Beatification 1622: 15. Nov.
Alexander. Unter den mehr als 30 Heiligen dieses Namens wird der Patron von Freiburg i.B., ein Kriegsmann der thebaischen Legion, mit dem Opferaltar zur Seite dargestellt, den er in Gegenwart des Kaisers umgestossen. 26. Aug.
Alexius, siehe den besonderen Artikel: Bettler mit Pilgerstab neben einer Kirche. 417. 17. Juli.
Aloisius, als Jesuit, mit Lilie, Kruzifix und Rosenkranz in den Händen. 1591. 21. Juni.
Amalberga, Prinzessin, Mutter der hl. Gudula, 7. Jahrh.: ein Kirchenmodell und zwei Fische im Arm. 10. Juli.
Ambrosius, Erzbischof von Mailand, Kirchenlehrer, Patron der Gänse: mit einem Bienenkorb zur Seite und einer Geisel in der rechten Hand. 397. 4. April; sein Andenken, Ordinatio, 7. Dez.
Andreas, siehe Apostel.
Anastasius, Bischof von Rom: eine Axt. 401. 27. April.
Anna, Mutter der Maria und Tochter des Priesters Matthan, verheiratete sich mit dem frommen Joachim aus dem Stamm Juda. Siehe den Art. Marienkultus: Sie ist Schutzpatronin der Tischler und Stallknechte, auch gegen Armut, zum Wiederfinden verlorener Sachen. Dargestellt wird sie matronenhaft, in rotem Unterkleid und grünem Mantel, die Maria auf dem Arme tragend, häufig selbdritt (mettercia), indem Maria selber das Christuskind trägt. 26. Juli.
Ansgarius, Erzbischof von Hamburg, Apostel der Dänen: Bischof mit verbrämtem Kleid. 864. 3. Febr.
Antonius der Einsiedler, Patron der Schweine, gegen Pest, Rose u. dgl.: mit dem ägyptischen Kreuz (T) und der Bettlerglocke, vom Teufel versucht, ein Schwein neben sich. 361. 17. Jan.
Antonius von Padua, Franziskaner, Patron der Fische, Pferde und Esel: Lilienstengel, das Christuskind haltend, den Fischen predigend, einem knieenden Esel oder Pferde die Hostie vorhaltend. 1232. 13. Juni.
Apollinaris, Schüler des Apostels Paulus, Bischof von Ravenna, Patron der Geburt und gegen den Stein: eine Keule. 23. Juli.
Apollonia, Märtyrerin: Palme und glühende Zange, womit man ihr die Zähne ausriss, Patronin gegen den Zahnschmerz. 9. Febr.
Arbogast, Bischof von Strassburg, rief den auf der Jagd zertretenen fränkischen Königssohn ins Leben zurück: Einsiedler mit segnender Rechte, die Linke hebt den am Jagdhorn kenntlichen Königssohn empor. 678. 21. Juli.
Athanasius, Kirchenlehrer, Patron der Theologen: hält ein Buch oder ein von einem oder zwei Pfeilen durchbohrtes Herz. 430. 28. Aug.
Barbara, Märtyrerin um 240 oder 303: mit dem Schwert, den Hostienkelch in der Hand, weil ihr ein Engel das Sakrament in den Kerker brachte, einen Gefängnisturm neben sich. Patronin gegen Blitz, weil der sie verdammende Richter vom Blitz erschlagen wurde, daher auch der Artillerie; ihr Bild steht an Zeughäusern und Pulverkammern. 4. Dez.
Beatus, durch Petrus zum Priester gemacht, Einsiedler am Thuner See: in einer Höhle als Einsiedler, neben ihm ein Drache.
Benedikt von Nursia, Stifter des nach ihm genannten Ordens, Patron gegen Entzündung, die Rose und das Gift. Abgebildet als Ordensmann, langbärtig, oft als Abt; ausserdem mit Buch, Weihwedel, Dornbusch, oder, als Andeutung der gegen ihn gerichteten Vergiftungsversuche, mit einem Krug oder Becher mit [379] Wein oder einem Raben mit einem Brot im Schnabel. 543. 21. März.
Bernhard, von Clairvaux, Cisterzienser-Abt und Kirchenlehrer, abgebildet als Abt, den Bienkorb zur Seite (Doctor mellifluus), ein Buch mit drei Bischofsmützen in der Hand (weil er drei Bistümer ausschlug), einen Hund neben sich (weil seine schwangere Mutter träumte, sie trage einen Hund mit rotem Rücken). 1153. 20. Aug.
Bernhardinus von Siena, Stifter des Ordens der Observantiner, einer Kongegration der Franziskaner: barfüssiger Franziskanermönch, bartlos, hager, in der Hand eine Tafel mit den von goldenen Strahlen umgebenen Buchstaben I H S, oder einem in drei Spitzen auslaufenden Berg (sog. Dreiberg, monte di pietà) mit Kreuz oder eine Fahne, auf der der tote Heiland abgebildet. 1444. 20. Mai.
Bernward, Bischof und Patron von Hildesheim, hält das sog. Bernwardskreuz. 1022. 20. Nov.
Birgitta oder Brigitta, siehe den Art. Birgittenorden, trägt in der Hand ein mit einem Kreuze bezeichnetes Herz. 1373. 8. Okt.
Blasius, Märtyrer, Bischof von Sebasta, Patron der Wollenweber und gegen Halsübel: mit einer Hechel oder einer Kerze (die ihm eine, für die Wiedererlangung eines Schweines dankbare Frau in den Kerker brachte). 283. 3. Febr.
Bonifacius, Apostel des Deutschen: ein mit einem Schwerte durchstochenes Buch. 750. 5. Juni.
Briccius, um 400 Bischof von Tours, trägt zum Beweise seiner Unschuld an der Niederkunft seiner Wäscherin glühende Kohlen im Gewande. 13, Nov.
Bruno, Mitglieder des Kartäuserordens: mit über die Brust gekreuzten Arm, das Haupt gesenkt, auch mit Kruzifix, Stern auf der Brust, Erdkugel unter dem Fuss. 1101. 6. Okt.
Burkhard, Bischof von Würzburg: Hostie in der Hand. 753. 2. Febr.
Cäcilia, siehe den bes. Artikel. 220. 22. Nov.
Cassianus, Märtyrer, der von seinen eigenen Schulkindern mit Schulwerkzeugen gemartet worden sein soll. 13. Aug.
Cassius, Ritter der Thebaischen Legion: tritt auf einen Drachen. 10. Okt.
Castor, Schüler des heil. Maximus von Trier, 4. Jahrh. rettet ein sinkendes Schiff. 13. Febr.
Christophorus, siehe den bes. Artikel. 25. Juli.
Clara, Stifterin des Clarissen-Ordens, Patronin der Augen mit einer Monstranz. 1253. 12. Aug.
Columban, Stifter von Bobbio: eine hellstrahlende Sonne über seinem Haupte (einem Traume seiner Mutter zufolge), 615. 21. Nov.
Constantin d. Gr.: Labarorum und Reichsapfel. 337. 21. Mai.
Corbinianus, Bischof von Freising: ein Bär, den er gezwungen, sein Reisebündel nach Rom zu tragen. 730. 8. Sept.
Cosmas und Damianus Brüder, Patrone der Ärzte, Märtyrer, 3. oder 4. Jahrh.: Arzneigläser und chirurgische Instrumente tragend. 27. Sept.
Crispinus und Crispinianus, Märtyrer, mussten als Missionare in Gallien ihren Unterhalt mit Schuhmachen erwerben, Patrone der Schuster und Weber: Schuhmachergerät. 303. 25. Okt.
Cunibert, erster Erzbischof von Köln: als Bischof mit einer Taube über ihm. 663. 12. Nov.
Dionysius der Areopagit, Schüler des Apostels Paulus, Bischof zu Athen: trägt als Märtyrer sein abgeschlagenes Haupt in der Hand. 3. Okt. Er wird oft mit Dionysius, dem Bischof von Paris, dem Schutzpatron von Frankreich verwechselt, dessen Tag der 9. Oktober ist.
Dismas, der bussfertige Schächer[380] am Kreuze zur Rechten Jesu, Patron der zum Tode verurteilten Verbrecher; sein Tag fällt mit dem Feste des Leidens Christi, 25. März, zusammen.
Dominicus, Stifter des nach ihm benannten Ordens: zufolge eines Traumes seiner Mutter mit einem neben ihn befindlichen weiss und schwarz gefleckten Hunde dargestellt, der eine Fackel im Maule trägt. 1221. 6. Aug.
Donatus, Bischof von Arezzo, Märtyrer: mit dem Schwert, zuweilen ein mit Lichtern bestecktes Rad in der Hand haltend. 350. 7. Aug.
Dorothea, Märtyrerin unter Diokletian: trägt Blumen, Rosen und Früchte. 6. Febr.
Elisabeth, Gemahlin des Landgrafen Ludwig des Frommen von Thüringen: Franziskanernonne mit drei Kronen (als Jungfrau, Gemahlin und Wittwe); trägt Brote in einem Korbe und einen Krug mit Wein für die Armen. 1231. 19. Nov.
Emmeran, Bischof von Poitiers, Missionar in Bayern, Bischof von Freising: Bischof mit Leiter und Lanze. 654. 22. Sept.
Erasmus, Bischof unter Diokletian, Patron des Unterleibes und der Fuhrleute: eine Winde in der Hand, womit ihm die Gedärme aus dem Leibe gewunden wurden. 3. Juni.
Eustachius, römischer Feldherr, vor seiner Bekehrung Placidus genannt, Märtyrer, Patron der Jäger: als Ritter, hält ein Hirschgeweih, oder es steht ein Hirsch neben ihm (weil er durch den Anblick eines weissen Hirsches, der ein Kruzifix zwischen den Hörnern trug, auf der Jagd bekehrt wurde). Starb um 119. 21. Mai.
Ewald, die beiden Brüder, Missionare und Märtyrer in Westfalen, als der schwarze und der weisse unterschieden, dargestellt als Priester mit Schwertern. 695. 30. (3.) Okt.
Exuperantius, Diakonus zu Assisi, Märtyrer, Gefährte der heiligen Geschwister Felix und Regula, trägt sein Haupt in der Hand. 30. Dez.
Fabian, Papst und Märtyrer: mit dem Schwerte. 253. 20. Jan.
Felicitas, Märtyrin zusamt ihren Söhnen, die sieben Brüder genannt: Matrone mit Palme und Kreuzscepter. 160. 23. Nov. Der Tag der sieben Brüder ist der 10. Juli.
Felix und Regula, Geschwister, der Bruder Ritter der thebaischen Legion, beide tragen ihr abgeschlagenes Haupt, Patrone von Zürich. 11. Sept.
Fides, eine Jungfrau, welche zu Athen den Märtyrertod litt. 6. Okt.
Florentinus, kam aus Schottland nach dem Elsass, starb 675 als Bischof von Strassburg: von Wild umgeben, wobei ein Bär die Schafe hütet, oder eine Königstochter heilend. 7. Nov.
Florian, Ritter um 300,. schüttet aus einem Gefässe Wasser ins Feuer (weil er sich erboten, freiwillig durchs Feuer zu gehen), wurde zu Lorch in der Enns ertränkt, Patron von Österreich und Polen, auch gegen Feuersbrünste und Unfruchtbarkeit. 4. Mai.
Franciscus von Assisi: Franciskanermönch, einen Lilienstengel in der Hand und mit den fünf Wundmalen Christi bezeichnet. 1226. 4. Okt.
Fridolin, Patron von Säckingen, Strassburg und Glarus: erweckt einen Toten. 540. 6. März.
Gallus: Eremit, den Bären zur Seite. 640. 16. Okt.
Gangolf, ein burgundischer Ritter, besonders in den Niederlanden beliebt: steht an einer Quelle, bei der ihn ein mit seiner Frau im Ehebruche betroffener Priester mit einem Wurfspiess hinterrücks tötet, um 760. 6. Okt.
Gebhard von Bregenz, Bischof von Constanz, trägt ein Kirchenmodell. 983. 27. Aug.
Die vier Gekrönten, Steinmetzen[381] in Pannonien, über deren Flutengrabe Kronen erschienen, Patrone der Bauhütten. Sie heissen Severus, Severianus, Carpophorus und Victorinus. 8. Nov.
Genovefa, Nonne zu Paris um 500, Patronin gegen Dürre: hält ein Licht in der Hand (weil sie die vom Teufel ausgelöschten Kerzen in der Vigilie ohne Feuer wieder anzündete). 3. Jan.
Genovefa von Brabant, siehe den bes. Artikel; dargestellt mit der Hirschkuh. 28. Okt.
Georg, Patron der Ritter, der Reisenden, von Deutschland: Ritter zu Pferde oder zu Fuss, den Lindwurm tötend, siehe den bes. Artikel. 23. April.
Gereon, Ritter der thebaischen Legion, entrann dem Untergange der Legion und fand später bei Köln mit seiner hl. Schaar von 318 Gefährten den Märtyrertod. Patron von Köln. 10. Okt.
Gertrud, Tochter Pipin's von Landen, Abtissin des Klosters Nivellas, Beschützerin der Reisenden, der Armen, der Gräber, gegen Ratten und Mäuse: hält eine Lilie in der Hand, steht von Ratten und Mäusen umgeben am Wasser. 659. 17. März.
Gervasius und Protasius, Brüder und Märtyrer, Patrone von Mailand: Gervasius mit Keule oder Hammer. 19. Juni.
Goar, Priester und Eremit zu Trier um 580, Patron der Töpfer: drei Hindinnen geben ihm Milch, womit er die ihn Gefangennehmenden tränkte; ein Teufel sitzt auf seiner Schulter, hält einen Topf in seiner Hand, sein Hut hängt an einem Sonnenstrahl. 6. Juli.
Godehard, Bischof von Hildesheim: Kirchenmodell. 1038. 5. Mai.
Gottfried von Kappenberg, Ritter, dann Prämonstratenser Mönch, Gefährte des heil. Norbert: trägt eine Schüssel mit Broten oder ein Kirchenmodell. 1127. 13. Jan.
Gregor der Grosse, Papst und Kirchenlehrer: eine Taube auf der Schulter. Im Spätmittelalter wurde namentlich in Miniaturen und Holzschnitten die Messe Gregors dargestellt, eine Vision, wie Gregor als Bischof der Kirche Porta Crucis in Rom, umgeben von Geistlichen, die Messe liest; da einer der Zuhörer an der Gegenwart Christi zweifelt, senkt sich der Gekreuzigte, umgeben von den Passionswerkzeugen, auf den Altar herab. Mit der Verehrung dieser Bilder war ein Ablass verknüpft. 604. 12. März.
Gudula, Jungfrau aus Brabant, Tochter der heil. Amalberga, Patronin von Brüssel: eine Lanze in der Hand. 8. Jan.
Hedwig, Gemahlin Herzogs Heinrich des Bärtigen von Schlesien: Nonne, barfuss, ihre Schuhe in der Hand tragend. 1243. 15. Okt.
Heinrich II. römischer Kaiser: ein Kirchenmodell haltend. 1024. 13. Juli.
Helena, Königin, Mutter Konstantin des Grossen: trägt das Kreuz Christi und die Nägel. 18. Aug.
Hieronymus, Kirchenlehrer: als Kirchenvater in Kardinalstracht, oder als Übersetzer und Kommentator der heil. Schrift, bisweilen ein Engel neben ihm, der ihm diktiert, und sein treuer Gefährte, der Löwe; oder als büssender Einsiedler. 420. 30. Sept.
Hildegard von Frankreich, Gemahlin Karls des Grossen, Patronin der Kranken: als Königin. 783. 22. Juli.
Hubertus, Bischof von Lüttich, Patron der Jäger und gegen Hundswut: hält als Jäger zwei Pfeile, neben ihm ein Hirsch, der zwischen dem Geweih ein Kruzifix trägt, durch dessen Anblick er auf der Jagd bekehrt wurde. 727. 3. Nov.
Hyacinthus, Dominikaner und Bischof, Apostel der Polen und Litthauer: trägt heilige Geräte und geht auf dem Wasser. 1257. 15. Aug.[382]
Ignatius, Bischof von Antiochia, unter Trajan in Fesseln nach Rom geführt und den Löwen vorgeworfen. 107. 1. Febr.
Joachim, Vater der Maria: trägt in einem Korb ein Paar Tauben oder ein Lamm. Sein Fest ist das der heil. Anna.
Johannes Chrysostomus, Kirchenlehrer, Patron gegen fallende Sucht: ein Bienenkorb. 407. 27. Jan.
Johannes der Täufer, Patron der Lämmer und Schneider, gegen Hagel und Epilepsie: im Gewande aus Tierfellen, trägt das Lamm Gottes und ein Kreuzpanier. Empfängnis 24. Sept.; Geburt 24. Juni, Mitsommer, Sommersonnenwende; Enthauptung 29. Aug.
Joseph, der Nährvater Jesu, trägt einen Lilienstab, arbeitet als Zimmermann. 19. März.
11000 Jungfrauen, siehe Ursula.
Karl der Grosse: als Kaiser, eine Kirche im Arm. 814. 28. Jan.
Katharina von Alexandrien, Prinzessin, disputiert mit 50 Philosophen, verlobt sich mit dem Christkind, enthauptet: mit einem zerbrochenen, mit Messern besetzten Rade oder mit dem Schwert; Patronin der Philosophie und der Schulen. 25. Nov.
Kilian, Bischof von Würzburg, Apostel der Franken: mit Schwert und Dolch. 689. 8. Juli.
Konrad, Bischof von Konstanz, Patron von Schwaben: Kelch und Buch. 976. 26. Nov.
Kümmerniss, oder Wilgefortis wird das Bild einer bärtigen, gekreuzigten Jungfrau genannt, welche mit einer heil. Era identisch zu sein scheint. Öfter sind Kruzifixe des älteren, später befremdlich gewordenen Typus (mit bekleidetem Körper des jugendlichen Christus ohne Seitenwunde und Dornenkrone) als Bilder dieser mythischen Heiligen angesehen worden. Siehe den Artikel bei Müller und Mothes.
Kunigunde, Gemahlin Kaiser Heinrichs II. hält eine Pflugschar, weil sie zum Beweise ihrer Keuschheit unverletzt über glühende Pflugschare ging. 1033. 3. März.
Lambertus, Bischof von Maestricht: Wurfspiesse. 708. 17. Sept.
Laurentius, Märtyrer, Patron gegen Feuersbrünste: der Rost, auf dem er gebraten worden. 258. 10. Aug.
Leodegar, Bischof von Autun: den Bohrer in der Hand (womit ihm die Augen ausgestochen wurden). 678. 2. Okt.
Leonhard, Eremit bei Limoges, Patron der Kreissenden: mit einer Kette um den Leib (weil er die schuldlos Gefangenen befreite). 6. Nov.
Leopold IV., Markgraf von Österreich: mit Kirchenmodell. 1136. 15. Nov.
Liborius, Bischof von Mans um 340: hält ein Buch, worauf einige Steinchen liegen; daneben ein Pfau. Patron gegen Steinschmerzen. 13. Juli.
Longinus, der Hauptmann unter dem Kreuze Jesu: in Ritterrüstung, einen Drachen tötend. 15. März.
Lucia, Märtyrerin von Syracus, Patronin der Augen und der Bauern: trägt in einer Schale oder auf einem Buche ihre ausgestochenen Augen, am Halse eine mit einem Schwerte beigebrachte Schnittwunde. 13. Dez.
Lucius, König von Britannien, der dem Thron entsagte und in Oberdeutschland (Chur) als Missionar auftrat: Ritter mit königlichen Insignien, ein Schwert haltend. 3. Dez.
Ludger, Bischof von Münster, Apostel der Sachsen: liest im Brevier. 809. 26. März.
Magdalena, mit einer Salbbüchse, zuweilen in ihr langes Haupthaar gehüllt, kniet unter dem Kreuze Jesu, häufig kenntlich an ihrem weit ausgeschnittenen Kleid, Patronin der Büsserinnen. 29. Juli; Bekehrung 1. April.
Magnus, Schüler des heil. Gallus, Stifter des Klosters Füssen, eifriger Vertilger des Heidentums[383] und der reissenden Tiere, Patron gegen Raupen und Engerlinge. Tötet mit dem Kreuze einen Drachen. 655. 6. Sept.
Marcellus, Papst, ursprünglich Stallknecht: ein Esel an einer Krippe neben ihm. 310. 16. Jan.
Margaretha, Tochter des Saracenen Theodosius, Patronin der Gebärenden, Musterbild weiblicher Unschuld und Anmut, deren Legende im 11. Jahrh. durch Kreuzfahrer nach Europa gekommen; sie führt einen gefesselten Drachen und hält oft Stab, Kreuz und Schwert in der Hand. 12. Juli.
Margaretha von Ungarn, Dominikanerin, hält in der Rechten einen Marienstengel mit drei Blüten. 1271. 28. Jan.
Martin, Bischof von Tours, häufig als Ritter zu Pferde, teilt seinen Mantel mit dem Schwerte einem vor ihm liegenden Armen, segnet drei in Leichentüchern auf Gräbern Sitzende. Er ist Patron der Trinker und Prasser und gegen die Pocken. Um 400. 11. Nov.
Märtyrinnen, die vier grossen, sind Lucia, Agnes, Agatha und Cäcilia.
Maternus, Bischof von Trier, einer der 72 Jünger oder der von Christo auferweckte Jüngling zu Nain, Missionär am Rhein, Patron des Weinbaus. Weil am Rhein drei Erzstifte entstanden (Köln, Trier und Utrecht), hält er eine Kirche mit drei Türmen oder trägt drei Bischofsmützen. 14. Sept.
Mauritius, ein Mohr, Ritter, eine Fahne in der Hand, Anführer der thebaischen Legion, welche, aus 6666 Christen bestehend, weil sie den römischen Göttern nicht opfern wollte, bei Agaunum am Genfer See den Märtyrertod litt, wobei sich nur wenige retteten. Er ist Patron gegen das Podagra. 22. Sept.
Medardus, Bischof von Noyon, teilt Almosen aus, drückt seine Fussstapfen in einen Stein, ein Adler schützt ihn vor dem Regen. Um 545. 8. Juni.
Nicolaus, Bischof von Myra, Patron der Schiffer und Kaufleute, hält ein Buch mit 6 Broten (weil er Myra vor Hungersnot bewahrte), stillt zu Schiffe Wind und Meer. 6. Dez.
Norbert, Stifter des Prämonstratenser Ordens, Erzbischof von Magdeburg, hält einen Kelch, an dem oft eine Spinne kriecht, die er im Abendmahlswein verschluckt und ohne Schaden wieder ausgeniest hatte. 1134. 6. Mai.
Notburga, eine nicht genau festgestellte Persönlichkeit, vielleicht Verschmelzung mehrerer Personen; eine schottische Königstochter des 9. Jahrh., die an den Rhein vertrieben wurde, ist Patronin der Gebärenden. 26. Jan.
Nothelfer, die vierzehn, haben vor ihrem Märtyrertod Gott gebeten, allen Frommen, die in ihrem Namen etwas bitten, das Gebet zu erhören. Sie heissen Georg, Erasmus, Pantaleon, Dionysius, Achatius, Katharina, Blasius, Vitus, Christoph, Cyriacus, Eustachius, Margaretha und Barbara. 28. Juli.
Oswald, König von England, trägt einen Raben, der einen Ring im Schnabel hält. 642. 5. Aug.
Othmar, Abt von St. Gallen: trägt ein Fässlein mit Wein, das den seinen Leichnam begleitenden Schiffsleuten nie leer wurde. 759. 16. Nov.
Ottilia, Tochter des Alamannenherzogs Ethico, Äbtissin von Hohenburg, blind geboren, bei der Taufe durch das Gebet ihres bischöflichen Taufpaten sehend geworden: trägt ein aufgeschlagenes Buch, auf dessen Blättern zwei Augen zu sehen sind. Patronin gegen Augenkrankheiten. 720. 13. Dez.
Otto, Bischof von Bamberg, Apostel der Pommern: trägt Pfeile, die er zu Nägeln umschmiedet und[384] zum Kirchenbau verwendet. 1139. 2. Juli.
Pancratius, als Knabe von 13 Jahren Märtyrer geworden: Schwert. 12. Mai.
Pantaleon, Arzt und Märtyrer: an einen Baum gebunden, an den die Hände über dem Kopfe des Heiligen mit einem Nagel geheftet sind. 28. Juli.
Patroclus, Märtyrer: Ritter, auf einen Fisch deutend, der eine Perle im Munde trägt. 9. Dez.
Pelagius, starb 13 Jahre alt den Märtyrertod: die Zange. 27. Aug.
Quirinus, Bischof von Siscia in Illyrien und Märtyrer, Patron gegen Gicht: ein Mühlstein ist ihm an den Hals gebunden und er ins Wasser gestürzt, wobei er nicht untersinkt. 4. Juni.
Radegundis, Königin von Frankreich, später Äbtissin von St. Croix bei Poitiers: als Nonne, die Königskrone zu Füssen. 587. 13. Aug.
Regina, Märtyrerin: sie wird getröstet durch ein am Himmel erscheinendes goldenes Kreuz, auf welchem eine Taube sitzt.
Reinhold, Mönch zu Köln, Patron der Steinmetzen: mit einem Hammer in der Hand (womit ihm die neidischen Bauleute den Kopf einschlugen), oder als Ritter mit Hacke und Schwert. 12. Jan.
Remigius, Bischof von Rheims: eine Taube mit dem Salbölfläschchen über ihm. Um 533. 1. Okt.
Rochus, als Pilger, am linken Schenkel eine Pestbeule, einen Hund neben sich, Pestkranke heilend. 1327. 16. Aug.
Rupertus, Bischof von Salzburg: einen Salzkübel in der Hand. 718. 27. März.
Die sieben Schläfer: Maximianus (mit Knotenstock) Malchus und Martinianus (mit Beilen), Dionysius (mit einem Nagel), Johannes (mit Keule), Serapion (mit Fackel) und Konstantinus (mit Keule) wurden auf Befehl des Decius in einer Höhle bei Ephesus lebendig eingemauert und schliefen daselbst 196 Jahre. Sie schliefen ein am 27. Juni oder Juli und erwachten am 11. Aug.
Scholastica, Schwester des heil. Benedikt: ihre Seele fliegt als Taube gen Himmel. 10. Febr.
Sebald, ein seit 1072 auftauchender Nürnberger Lokalheiliger, soll ein dänischer Königssohn gewesen sein, welcher als Einsiedler in einem Walde bei Nürnberg lebte und in Franken das Christentum verkündigte. Abgebildet als Eremit, die Ochsen als weisende Tiere neben sich. 19. Aug.
Sebastian, Patron der Schützen und gegen die Pest, leidet nackt, an einen Baum oder Pfahl gebunden, von vielen Pfeilen durchbohrt den Märtyrertod. 20. Jan.
Servatius, Bischof von Maestricht, 4. Jahrh., Patron für gutes Gelingen: ein Adler weht ihm Luft zu, während er in der Sonnenhitze schläft; hält einen Schlüssel in der Hand. 13. Mai.
Severinus, Eremit in Österreich, Patron der Leineweber: als Abt oder Bischof, dem Volke predigend. Um 482. 5. oder 8. Jan.
Sigismund, christlicher König des noch heidnischen Landes Burgund: Schwert in der Hand. Patron der Fieberkranken. 1. Mai.
Sixtus II., Papst und Märtyrer: Almosenbeutel oder Schwert. 6. Aug.
Stanislaus, Bischof von Krakau: mit dem Schwert, öfter von einem durch ihn erweckten Toten begleitet. 1079. 8. Mai.
Stephanus, Protomartyr, Patron der Pferde: Martyrpalme, Steine vor sich tragend. 26. Dez.
Sylvester, Papst: einen Ochsen neben sich (den er, nachdem ihn ein Jude durch Zauberei getötet, wieder lebendig gemacht hatte). 935. 31. Dez.
Thebaische Legion, siehe Mauritius.[385]
Thecla, Märtyrerin, von wilden Tieren umgeben. 23. Sept.
Theobald, wurde aus Demut Schuhflicker und Lastträger: trägt Schuhmachergerät. 1150. 29. Jan.
Theodor: Heilige dieses Namens giebt es über 20.
Thomas Aquinas, Kirchenlehrer: trägt einen Kelch, der heil. Geist als Taube schwebt an seinem Ohre oder sitzt auf einem von dem Heiligen gehaltenen Lilienstengel. 1274. 7. März.
Thomas (Becket) Cantuariensis, Erzbischof von Canterbury: in seinem Haupte steckt ein Schwert. 1170. 29. Dez.
Timotheus, Schüler des Apostel Paulus, Bischof von Ephesus: Keule und Steine. 24. Jan.
Ulrich, Bischof von Augsburg: hält einen Fisch in der Hand (weil er in den Fasten Fleisch in Fisch verwandelte). 973. 4. Juli.
Urban I., Papst: mit dem Schwert. 230. 25. Mai.
Ursula, eine britische Königstochter: mit dem Pfeile. Von ihrem himmlischen Bräutigam Aetherius geleitet, ist sie die Führerin der 11000 Jungfrauen, mit denen sie zu Schiffe nach Gallien, sodann den Rhein hinauf über Köln nach Basel und nun zu Fusse nach Italien zog, wo sie vom Papst Cyriacus mit ihren Gefährten nach Deutschland zurück begleitet wurde; in Köln geriet das Schiff in die Gewalt der Hunnen, und alle fielen als Märtyrer. 21. Okt.
Valentinus, römischer Priester, Patron gegen Pest und Epilepsie: mit dem Schwert. 14. Febr.
Veronica, hält das Schweisstuch; siehe den bes. Artikel. 4. Febr.
Victor. Heilige dieses Namens zählt man etwa 25 auf, am bekanntesten ist ein Ritter der thebaischen Legion. 10. Okt.
Virgilius, Bischof von Salzburg, Patron und Apostel von Kärnthen und Steiermark, hält das Modell einer Kirche. 780. 27. Nov.
Vitus, ein Kind, mit einem Hahne oder einem Wolfe; Patron gegen den Veitstanz. 15. Juni.
Walpurgis, Äbtissin von Heidenheim: drei Kornähren oder ein Ölfläschchen in der Hand. Um 760. 25. Febr.
Wenzel, Herzog von Böhmen: Ritter mit königlichen Abzeichen und dem Schwert. 929. 28. Sept.
Willehad, Bischof und Patron von Bremen: Götterbilder umstürzend. 789. 8. Nov.
Willibald, Bischof von Eichstädt: auf der Brust das Rationale mit den Worten Spes. Fides. Charitas. Um 786. 7. Juli.
Willibrod, Bischof von Utrecht, Apostel der Friesen: trägt ein Kind. Um 740. 7. Nov.
Wolfgang, Bischof von Regensburg: eine Kirche zur Seite, auch mit kurzem Beil. 994. 31. Okt.
Buchempfehlung
Die keusche Olympia wendet sich ab von dem allzu ungestümen jungen Spanier Cardenio, der wiederum tröstet sich mit der leichter zu habenden Celinde, nachdem er ihren Liebhaber aus dem Wege räumt. Doch erträgt er nicht, dass Olympia auf Lysanders Werben eingeht und beschließt, sich an ihm zu rächen. Verhängnisvoll und leidenschaftlich kommt alles ganz anders. Ungewöhnlich für die Zeit läßt Gryphius Figuren niederen Standes auftreten und bedient sich einer eher volkstümlichen Sprache. »Cardenio und Celinde« sind in diesem Sinne Vorläufer des »bürgerlichen Trauerspiels«.
68 Seiten, 4.80 Euro
Buchempfehlung
1799 schreibt Novalis seinen Heinrich von Ofterdingen und schafft mit der blauen Blume, nach der der Jüngling sich sehnt, das Symbol einer der wirkungsmächtigsten Epochen unseres Kulturkreises. Ricarda Huch wird dazu viel später bemerken: »Die blaue Blume ist aber das, was jeder sucht, ohne es selbst zu wissen, nenne man es nun Gott, Ewigkeit oder Liebe.« Diese und fünf weitere große Erzählungen der Frühromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe ausgewählt.
396 Seiten, 19.80 Euro