[807] Galura, Bernhard, Fürstbischof von Brixen im Tyrol, geb. am 21. Aug. 1764 zu Herbolzheim in der Ortenau, studierte in Villingen, im Minoritenkloster zu Altbreisach, dann im Generalseminar zu Freiburg i. B. u. erlangte den Doctorhut der Theologie, machte den praktischen Lehrkurs im Generalseminar zu Wien durch u. wurde daselbst 1788 zum Priester geweiht. Bis zur Auflösung des Freiburger Generalseminares 1791 war G. Präfect desselben, dann Münsterpfarrer zu Freiburg; 1797 ernannte ihn Kaiser Franz II. in Anerkennung der während des feindlichen Einfalles in Vorder-Oesterreich um Staat und Religion gesammelten Verdienste zum Titular-Domherrn des Bisthums Linz, 1803 wurde G. auch Schul. Oberaufseher im Breisgau u. der Ortenau, 1805 aber, nachdem der Breisgau aufgehört hatte, österreichisch zu sein, k. k. Rath und Referent in ecclesiasticis bei der vorder-österreichischen Regierung zu Günzburg. Schon 1806 mußte Oesterreich in Folge des Friedens von Preßburg die Vorlande an Württemberg u. Baden abtreten, der bisherige Regierungsrath blieb auch unter der neuen Regierung u. 1808 wurde G. badischer geistl. Regierungsrath, aber 1810 übernahm er die Martinspfarrei zu Freiburg u. 1815 ging er als k. k. Gubernialrath und Referent in geistlichen u. Studiensachen nach Innsbruck. Schon 1819 wurde G. Generalvicar in Vorarlberg, wo er segensreich 10 Jahre wirkte, Weihbischof von Brixen und Bischof in partibus zu Anthedon, 1829 aber Fürstbischof, als welcher er sich besonders die Bildung des Klerus angelegen sein ließ, erhielt von Kaiser Franz Joseph I. zu seinem 90. Geburtstage das Großkreuz des k. k. Leopoldordens und st. am 17. Mai 1856 als Senior seiner Diöcese wie des deutschen Episcopates. Unter seinen Schriften seien hier nur genannt: die ganze christkatholische Religion in Gesprächen eines Vaters mit seinem Sohne (17961800, 5 B.), Vincenz von Paul (1807, 2 B.) und die Gallerie der hl. Bilder (18421856).