Mynheer will nicht. Spitzname für das holländische Volk . (S. John Bull, Bruder Jonathan , deutscher Michel.)
Myrins Sinngedicht auf den Thirsis 1 Ihr Nymphen, euer Hirt, dem Pan im Singen gleich, Liegt, da der Mittag glüht, betrunken im Gesträuch, In einem unerlaubten Schlafe. Cytherens Sohn bewacht indeßen seine Schaafe Und trägt den Stab, den er dem ...
Myron und Lais Der graue Myron hielt um eine Nacht voll Küsse Bei der geliebten Lais an; Doch weil sein Seufzen nichts gewann, Errieth er, daß sein Haar den Abscheu wirken müsse. Er schwärzet sein bereiftes Haubt. Ein neuer Myron ...
Wenn man die Myrrhen zerstösst, riechen sie (erst) gut. – Parömiakon, 1939.
Myrta beklaget sich über Filodors reis Ach, dises ist der böse tag, tag? nein, die tödlich schwere plag, was? soll ich sagen deines scheidens? nein, Filodor, es ist die nacht, und unverhinderliche macht, tag, plag, nacht, macht meines verscheidens. Mit ...
1. Die Myrte bewahrt ihr frisches Grün , auch wenn sie neben dem fahlen Distelstrauch steht. ( Türk. ) 2. Die Myrte der Liebe gedeiht nur in dem Garten der Treue . *3. Die Myrte verloren haben. D.i. die Jungfrauschaft und damit das Recht ...
Myrten Sie brach ein Reis vom Hochzeitskranz Und pflanzt' es gläubig ein: »Nun trage mir ein Kränzlein grün Fürs künftige Töchterlein!« Sind sechzehn Jahre wohl herum; Das Reislein wuchs heran, Hier sitzt das wackre Töchterlein – Fehlt nur der Freiersmann.
Ein Myrtenbaum ist stets ein Myrtenbaum, wenn er auch unter Nesseln steht.
Es ist schon aus manchem Myrtenreis eine Besenruthe geworden. – Comotovia, 1876, S. 64.
Myrtenwasser macht die Frauen schön. Eau d'ange ist ein altes Schönheitsmittel. Die alten Römer bedienten sich des Myrtenöls zur Würze der Speisen und Weine . It. : Acqua di mortella fa la donna bella. ( Giani, 24. )
Mysterium O, könnte ich den Faden doch gewinnen, Der, mich mit Gott und der Natur verknüpfend, Und, abgewickelt, das Geheimste lüpfend, Verborgen sitzt im Geist und in den Sinnen! Wie wollte ich ihn muthig rückwärts spinnen, Bis er mir, endlich ...
Mysterium Was in der Kunst mich staunen läßt seit Jahren, Das ist: daß an dem Edlen sie und Ächten Sogleich die Mängel seh'n, ob vor dem Schlechten Sie stets sich auch zu vollem Beifall schaaren. Wer hat es nicht ...
Mysterium der Nacht Aus heiligen Grotten, wo sie sich barg vor dem grellen Rauschen des Tages, kam leise die Nacht. Schweigend blickt sie um sich mit den sehnsuchtsstillen Augen, in deren dämmernde Tiefen du tauchst wie in des ewigen Meeres ...
Mystik Ich gehe langsam durch die Stadt Zum Ein- bis Zweifamilienbad. Schon hebt sich aus der weißen Flut Ein brauner Bauch, der trübe tut. Der Bauch tut nichts. Je nun: ich weiß: Die andre Seite ist der Steiß. Ein jedes ...
Mystik des Lebens Als ich ein sinniger Knecht des Herrn die Welt mir erschauet, Lag mir in mystischem Duft, tief am Altare das Herz; Doch ich sah sich entzünden zwei Kerzen, doch erst nur die eine, Streifig sie leuchtete durch ...
Mystika Tausend, viel mal tausend Jahre rollten ab gleich einem Blitz, eh' ich aus verliebtem Paare sprang hervor, ein dummer Witz eines ewig Namenlosen. Armer kleiner Narrensang, der in wilder Jahre Tosen schwindet, eh' er kaum erklang! Aber dennoch berge ...
Mythologie Schwand der Frühlingstag, der frische Tummel-Junge, Floh zum grauen Meer hin über die blauen Berge; Hei, wie flatterten ihm die grünen Raschelkränze Hell im Haar, wie wehten die lichten Locken! Schau, da schwindet der Saum, der rote, gewirkt ...
Mythologie Ja, Europa ist erlegen – Wer kann Ochsen widerstehen? Wir verzeihen auch Danäen – Sie erlag dem goldnen Regen! Semele ließ sich verführen – Denn sie dachte: eine Wolke, Ideale Himmelswolke, Kann uns nicht kompromittieren. Aber tief muß uns empören Was wir ...
Mythus vom Dampf Es ruht auf klarem Perlenthrone Die Meerfei im Kristallpalast, Der Feuergeist mit güldner Krone Durchschweift die Lüfte sonder Rast; Sie meiden sich mit finsterm Grollen, Sie stören, was des andern ist; So lang des Erdballs Achsen rollen ...
Mythus vom ersten Bruder Liederlich Unweit von dem Paradies, Wo sich Adam niederließ, Hat's auch Eva unternommen Und ist zwofach niederkommen. Höflich riefen alle Leut: Welche große Aehnlichkeit! Der ist ganz der alte Adam, Und der Blonde ganz die ...
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Ohnerachtet Schande und Laster an ihnen selber verächtlich / findet man doch sehr viel Menschen von so gar ungebundener Unarth / daß sie denenselben offenbar obliegen / und sich deren als einer sonderbahre Tugend rühmen: Wer seinem Nächsten durch List etwas abzwacken kan / den preisen sie / als einen listig-klugen Menschen / und dahero ist der unverschämte Diebstahl / überlistige und lose Räncke / ja gar Meuchelmord und andere grobe Laster im solchem Uberfluß eingerissen / daß man nicht Gefängnüsse genug vor solche Leute haben mag.
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