1. Vorübergehen und nicht ansprechen macht manchem das Herz brechen. *2. Das geht vorüber, wie der Rhein bei Köln . Holl. : Het zal u voorbij gaan, als de Rijn voor keulen. ( Harrebomée, I, 398 a . ) *3. Es geht alles vorüber. Lat. : Dabit ...
1. Vorurtheil verdirbt das Endurtheil. – Körte, 6371. 2. Wenn man das Vorurtheil zur Thür hinausjagt, so kommt es zum Fenster wieder herein. Derselbe Mensch , dessen Vernunft Vorurtheile verwirft, erlaubt ihnen oft in seiner Einbildungskraft einen Zufluchtsort. Die Vorurtheile scheinen zum Bestehen ...
1. Hetten vns vnsere voruätter nichts für gebawet vnd gepflantzet, wa solten wir dann wohnen, was solten wir dann leben? – Tappius, 166 b . 2. Hetten vnsere voruätter solche sinn gehabt, so legen wir noch wol in der wildnuss vnd ässen knospen ...
1. An Vorwand fehlt es keinem, wenn er betrügen will. 2. Ist ein Vorwand noch so dünn, es ist immer eine Wand . Böhm. : Není toho fochu, aby nebylo pravdy trochu. ( Čelakovsky, 107. )
1. De vorwärts will, môt den Dûmen stîf holen. – Goldschmidt, 153; Frommann, IV, 143, 380; Eichwald, 300. 2. Der vorwärts wil, sol man die Hand bieten. – Schottel, 1130 a . 3. Die zu hastig vorwärts treiben, müssen am Ende hinten bleiben. – Körte ...
Vorwerk ohn Scharwerk ist Narrenwerk . – Monatsblätter, VI, 188, 23.
Bleibt der Vorwinter aus, kommt Nachwinter mit Frost und Braus. ( Medau. )
Wenn es nicht vorwintert, so nachwintert es gern. – Blum, 278; Simrock, 11663; Mecklenb. Anzeiger, 1864, Nr. 39. Frz. : Et s'il trouve quelqu'en combrée, vous l'aurez à la saint André. – Mais s'il olloit ce ne say, ne l ...
Vorwitz (s. ⇒ Fürwitz ). 1. Der Vorwitz ist ein Quell von Uebeln , man soll geniessen und nicht grübeln. Ueberschrift eines Langbein 'schen Gedichts . ( Düsseldorf, II. ) 2. Fürwitz bestehet wie Schnee an der Sonn. – Lehmann, 226, 14. 3. Fürwitz hat viel Brüder und ...
1. Vorwitzig ist nicht witzig. – Körte, 6376; Simrock, 11080; Braun, I, 4850. 2. Vorwitzig macht faulwitzig. – Körte, 6377; Simrock, 11081.
* Einem Vorwitzigen ein Kläpperlein anhängen. Lat. : Nemo magis decipitur, quam curiosus. ( Chaos, 430. )
1. Der Vorwort mag nicht zu viel, der Nachwort bekommt doch genug. – Petri, II, 111. 2. Vorworte brechen alle Rechte . – Graf, 24, 264. Mhd. : Vorwort brecken alle rechte. ( Oelrichs, 96, 68. ) 3. Vorworte brechen (bringen) Nachworte. – Lehmann, II, 794, 160; Petri ...
Vorzeiten gab man kurtz brieff vnnd war viel glaubens, ietz gibt man lange brieff vnd ist wenig glaubens. – Gruter, I, 70.
1. Durch vorziehen wirdt niemand geschickt. – Henisch, 1557, 10; Petri, II, 157. 2. Wer vorzieht, setzt auch zurück.
1. Ein kleiner Vorzug bringt gross Gedeihen . 2. Kanstu nicht im Vorzug sein, so ziehe im Trosse hinden nach. – Lehmann, II, 311, 4. 3. Kein Vorzug ohne Verzug . – Körte, 6379.
1. De Voss wêt mehr as ên Lock. – Hauskalender, I. 2. Entelk mutt de Voss to 't Lock herût. – Hauskalender, I. 3. Voss sünder Nücke , dat is en Glücke . – Körte, 6380. 4. Wann de Voss anfänkt to preddigen, mot me de ...
* Dat is vör Voss - un achter Schapfell.
*1. Auf einem Vulkan tanzen. Sämmtliche Erdbewohner tanzen zwar mit Hinsicht auf das Innere der Erde auf einem Vulkan, doch wird die Redensart besonders in Beziehung auf die wenig Dauer versprechenden politischen Zustände Frankreichs angewandt. (Vgl. Lebende Bilder aus dem modernen ...
* Einem etwas weg vulpiniren. » ... Den Studenten die Mäntel hinweg zu vulpiniren.« ( Simplic., 651. ) Wegnehmen ? Also wol burschikoser Ausdruck wie schiessen, ausführen?
Vurwe 1 lest nymant keyn rwe. – Hofmann , 31, 65. 1 ) Vurwe, mittelhochdeutsch vürbe = Reinigung, nämlich des Hauses . Wenn das Haus gefegt, gekehrt u.s.w. wird, so hat niemand Ruhe darin.
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