[752] Diemenhäuser, leichte Bauwerke, die den Diemen (s.d.) so überdecken, daß dieser gegen Witterung geschützt ist. Sie bezwecken, die alljährliche Eindeckung der Diemen zu vervollkommnen oder ganz zu ersparen.
Die Erfahrung hat gelehrt, daß die Kosten solcher Bauwerke, wenn diese, sich der gewöhnlichen Form der Diemen anschließend, rund oder quadratisch angelegt werden, hinter denen fester Scheunen kaum zurückstehen, ohne die Vorteile dieser zu gewähren. Die Mansfeldsche Feime (Fig. 1) ist nur ein verbesserter runder Diemen, der um einen mittleren Mastbaum gebaut wird. Dieser trägt oben ein kleines, tellerförmiges Dach, darunter einen eisernen [752] Ring mit Stiften, an denen durchlochte Stangen aufgehängt werden (Fig. 2). Die auf dem Rumpf des Diemens lagernden Stangen bilden die radialen Sparren, die eine bessere Eindeckung mit Stroh ermöglichen. Die Dessauische Feime [1] zeigt in der Mitte vier miteinander durch Riegel und Streben verbundene, oben ein kleines Dach tragende Pfosten, die einen Hohlraum im Innern des Diemens begrenzen. Hierin befindet sich ein Flaschenzug, durch den ein Zeltdach, mit Stroh gedeckt, auf und nieder bewegt werden kann. Es leuchtet ein, daß dieses schwerfällige, pilzartige Gebäude keinen großen Wert für die Landwirtschaft besitzt. Nicht viel besser ist das Holländische Feimgerüst [1]. Hier stehen die Pfosten an den vier Ecken und bilden eine Führung für das quadratische Dach, das durch Hebezeug in der Höhe verstellt werden kann. Von praktischem Werte für die Landwirtschaft werden solche Diemenhäuser nur, wenn sie in größerer Ausdehnung in einfacher rechteckiger Grundform errichtet und mit leichtem Satteldach überdeckt werden. Sie bilden den Uebergang zu den sogenannten Feldscheunen (s.d.).
Literatur: [1] Engel, Friedr., Handbuch des landw. Bauwesens, Berlin.
v. Tiedemann.