Gase [2]

[279] Gase, gasförmige Körper. Avogadros Hypothese besagt, daß sämtliche Gase unter gleichen Bedingungen des Druckes und der Temperatur in der Volumeneinheit die gleiche Anzahl Moleküle besitzen, d.h. daß die Dichten der Gase unter sonst gleichen Umständen sich wie die Molekulargewichte verhalten.

Sie wurde 1811 von Avogadro aufgeteilt, um den Gasgesetzen eine einfache und anschauliche theoretische Deutung zu geben, vor allem aber, um die bei chemischen Vereinigungen stattfindenden, nach einfachen Volumenverhältnissen erfolgenden Verbindungen der Gase zu erklären. Auch heute noch bildet sie eines der wichtigsten Fundamente der Molekularphysik sowie der gesamten chemischen Forschung. Als logische Konsequenz ergibt sie sich aus den Annahmen der kinetischen Gastheorie. Die Uebertragung der Hypothese durch van 't Hoff (1887) auf Lösungen, für die sie lautet: Alle Lösungen enthalten bei gleichem osmotischen Druck und gleicher Temperatur in der Volumeneinheit gleich viel Moleküle, bildet die Grundlage der neueren Theorie der Lösungen. Auch auf diesem Gebiete hat sie sich durchgehends bewährt.


Literatur: Die gebräuchlichen Lehrbücher der physikalischen Chemie, besonders Nernst, Theoretische Chemie, 4. Aufl., Stuttgart 1903.

F. Krüger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 279.
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