Glyphographie

[581] Glyphographie, von Palmer (1843) erfundenes und von Ahner verbessertes Verfahren, durch das man den Holzschnitt zu ersetzen versucht hat.

Es besteht darin, daß man eine polierte Kupferplatte mit Schwefelkalium schwärzt, in Wasser abspült, trocknet und sodann mit einem weißen Deckgrunde, den man aus einer Mischung von Wachs, Stearin und Bleiweiß herstellt, gleichmäßig überzieht. In die Schicht wird die Zeichnung mit einer Nadel bis zur Tiefe der Platte eingeritzt, so daß deren schwarzer Ueberzug freigelegt, jedoch nicht verletzt ist. Sind in der Zeichnung größere Stellen vorhanden, die im Druck weiß bleiben sollen, so ist hier der Deckgrund durch Auftragen von Wachs zu verstärken; sodann wird die ganze Platte mittels Graphit leitend und im galvanischen Bade ein Kupferniederschlag von ihr gemacht, der schließlich z.B. mit einer Zinkplatte hinterlötet wird (vgl. Galvanoglyphie).


Literatur: C.W., Die Buchdruckzeichnung oder Glyphographie, Leipzig 1846; Martin, Repertorium der Galvanoplastik u.s.w., Wien 1856.

A.W. Unger.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 581.
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