Schieber für Gasbeleuchtung

[623] Schieber für Gasbeleuchtung, s. Absperrvorrichtung der Gasanstalten.

Bei Gasleitungen kommen in neuerer Zeit, um das mit den gewöhnlichen Absperrvorrichtungen unmögliche rasche Oeffnen und Schließen zu besorgen, die sogenannten Schnellschlußschieber zur Verwendung. Für kleinere Rohrdimensionen bis zu 300 mm Weite eignet sich die Konstruktion der Berlin-Anhaltischen Maschinenbauaktiengesellschaft (Fig. 1 und 2), bei der das Verschlußstück d einseitig auf die Abdichtungsfläche aufgeschliffen ist und durch eine auf den Knaggen c gleitende schräge Ebene b angepreßt wird. Durch Heben oder Senken des Handhebels e kann der Schieber rasch geöffnet oder geschlossen werden und vermag mittels der Schraubenmutter a in jeder beliebigen Höhenlage festgestellt zu werden. Der Schnellschlußschieber von J. Pintsch (vgl. Fig. 3, D.R.P. Nr. 139137) dient zum schnellen Oeffnen und Schließen des Durchganges durch große Rohrleitungen von 600 mm und mehr lichter Weite. Zwei konzentrisch einander gegenüberliegende Teller a und b bewirken in der gezeichneten Stellung mit ihren abgerundeten, auf die im Innern des Gehäuses befindlichen abgerichteten Sitzflächen c aufgepreßt, eine vollkommene Abdichtung. Jeder dieser Teller ist durch zwei Kniehebelpaare d und e so mit der senkrechten Schieberspindell f verbunden, daß beide den Bewegungen der letzteren folgen müssen. Oben trägt die Verlängerungsfäule zur Führung der Spindel eine drehbare aber nicht verschiebbare Rotgußmutter g, die mittels Handrades h gedreht werden kann, während darüber ein Handkreuz i auf das obere Spindelende festgekeilt ist; innerhalb der Säule bei k ist auf der Spindel eine kleine Traverse befestigt, deren Endzapfen sich in einem Vertikalschlitz der Säule verschiebt und die Spindel zeitweilig am Drehen hindert. Der Schlitz endet oben in eine ringförmige Nute l, so daß, sobald die Zapfen sich in dieser befinden, eine Drehung der Spindel um 90° möglich ist. Zum Oeffnen des Durchganges hebt man die Spindel durch wenige Umdrehungen an, wobei sich die unteren Kniehebel lösen und die Teller von den Sitzflächen abheben und einander nähern; gleichzeitig verlassen die Traversenzapfen die Schlitze und treten in die Nute, und mittels des Handkreuzes wird die Spindel um 90° gedreht, und der volle Querschnitt des Schiebers ist geöffnet. Beim Schließen des Schiebers vollzieht sich der Vorgang in umgekehrter Folge.

G.F. Schaar.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 3.
Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 623.
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