[172] Österley, 1) Karl, Maler, geb. 20. Juni 1805 in Göttingen, gest. 28. März 1891 in Hannover, war Schüler Matthäis in Dresden, hielt sich 182429 in Rom auf und war seit 1831 Professor der Kunstgeschichte in seiner Vaterstadt, wo er mit Otfried Müller die »Denkmäler der Kunst« herausgab. Dazwischen machte er als Maler weitere Studien in Düsseldorf, München und Paris. Nach Vollendung des Bildes: Christus und Ahasverus (1844) wurde er zum hannoverschen Hofmaler ernannt. Von seinen übrigen Werken sind hervorzuheben: die Tochter Jephthas (1836); Christus die Kinder segnend (1841); die Himmelfahrt Christi, Fresko in der Schloßkirche zu Hannover; Szene aus Bürgers »Lenore«; Dornröschen (1861); Hans Memling im Hospital zu Brügge (1865). Auch hat er Bildnisse gemalt und Kartons für Glasgemälde gezeichnet.
2) Karl, Maler, Sohn des vorigen, geb. 23 Jan. 1839 in Göttingen, besuchte das Polytechnikum in Hannover und ging 1857 auf die Akademie in Düsseldorf, wo er sich unter Deger für die religiöse Malerei ausbildete. Während eines Aufenthalts in Lübeck, wo er 1865 Memlings Passionsbild kopierte, wurde er zu Versuchen auf dem Gebiete der Landschafts- und Architekturmalerei angeregt, die so glücklich ausfiel en, daß er sich fortan der Landschaft widmete. Seit 1870 wählte er seine Motive hauptsächlich aus Norwegen. Er lebt in Blankenese bei Hamburg und besitzt die Medaille 1 Klasse der Münchener Ausstellung. Seine durch Glanz des Kolorits und der Beleuchtung sowie durch großartige Auffassung ausgezeichneten Hauptwerke sind: Mitternachtsstimmung bei den Lofoten, norwegische Gebirgsschlucht, Romsdalsfjord, norwegischer Fjord, Rastsund im nördlichen Norwegen (1879, Museum in Breslau), am Saltenfjord (Kunsthalle in Hamburg), Fischer an der norwegischen Küste, nordische Sommernacht, Oldenvand im Nordfjord, nordischer Urwald (1888), norwegischer Waldweiher (1891, Museum in Hannover), Fischer in einem norwegischen Fjord, Loenvand in Norwegen und Geiwangerfjord. Er hat auch Bildnisse gemalt.